Der Herzschlag von Ecres

 

 

Vorwort:

 

Sehr geehrte/r Leser/in,

zum Einstieg sollten Sie zunächst wissen, was Fluxus ist und welche Philosophie dahinter steckt. Dieses Vorwort soll Ihnen dabei helfen, dieses „Stück“ nachzuvollziehen.

 

Fluxus – eine Künstler Bewegung der Sechziger lebt weiter

 

Das Wort Fluxus wurde zum ersten Mal von George Maciunas für eine Zeitschrift der litauischen Kulturgruppe in New York verwendet. Dieses Wort bezieht sich auf den Dadaismus und seiner Kunst, die auch als Antikunst bezeichnet wurde.

Fluxus war eine weltweit agierende globale Bewegung, die verschiedene Kritiken mit sich brachte. Diese Kritiken bemängelten meistens nicht die Aktionen an sich, sondern vielmehr die Philosophie, die dahinter steht.

 

„Das Leben ist ein Kunstwerk und das Kunstwerk ist Leben.“  (Emmert Williams)

 

Durch diese Philosophie haben die Fluxuskünstler viele Menschen auf Sachen aufmerksam gemacht, die zum Alltäglichen wurden und ihre Anerkennung verloren haben.

 

Oberste Regel:

 

Fluxus ist vergänglich, kann niemals zweimal gleich aufgeführt werden, macht Spaß und soll überhaupt keinen Verkaufswert haben!

 

 

 

 

Ecres – der Herzschlag der Sprachen

 

 

Definition:

 

Sprache, die:

 

„Die Sprache ist eines der wichtigsten Elemente unserer emotionalen und sozialen Kommunikation. Je besser diese von klein auf ausgebildet ist, umso differenzierter, gewählter und kommunikativer kann sich der Mensch mitteilen.“

 

Jede Sprache besitzt ihre eigene Energie, welche durch die Entwicklung und durch die Geschichte ihres Landes geprägt wurde. Somit hat jede Sprache seinen eigenen Klang und seinen eigenen Akzent. Den Kindern werden somit bewusst oder auch unbewusst die Werte und charakteristischen Merkmale des Landes vermittelt und diese nimmt er in seine Sprache auf. Aus diesem Grund sollte der Chor bestenfalls nur aus Sängern bestehen, die ihre Stimme in ihrer Muttersprache singen können.

 

 

 

Nun haben Forschungsergebnisse herausgefunden, dass man die indoeuropäischen Sprachen auf eine Ursprache zurückverfolgen kann (s. Abb.). Das will ich versuchen in diesem „Stück“ zu unterlegen. Deshalb habe ich das Wort „Herz“ gewählt. Ich will das Herz der Sprachen darstellen und die Energie (das Pulsieren) dem Zuhörer näher bringen, damit er sich dieser Energie bewusst wird.

 

 

 

Durchführung:

 

  1. Zunächst soll der Chor in die einzelnen Sprachgruppen unterteilt werden, d.h. in die Germanen, Romanen, Slawen usw.
  2. Die Gruppen verteilen sich im Raum, der Dirigent befindet sich in der Mitte.
  3. Beginnen soll Ecres mit dem Refrain des polnischen Liedes „Serce“, gesungen von Hanna Banaszak (CD: Track 1). Dies ist das Vorwort für den Zuhörer, in dem gesagt wird, dass „du dir das Herz nehmen und nicht weiter fragen sollst.“
  4. Dann setzt eine beliebige Gruppe ganz leise ein. Dabei soll durch die verschiedenen Betonungen der Sprachen ein Herzschlag imitiert werden. Dies kann man zum Beispiel durch die Dynamik, aber auch durch Wiederholung eines Wortes hervorrufen, zwischen denen man Pausen lässt. Aber auch das aufeinander legen von mehreren Stimmen kann dabei helfen, somit wird der Dirigent/Aufführende selbst zum Komponisten und lässt nach und nach die anderen Gruppen einsetzen.
  5. Nach und nach setzen die anderen Gruppen ein
  6. Nachdem alle Gruppen eingesetzt haben, soll der Herzschläge immer schneller und lauter werden und die Sänger treten dabei immer weiter auf einander zu. Wenn alle das Fortissimo erreicht haben, winkt der Dirigent ab. Darauf setzt eine Gruppe ein, die nach einem eingeprobten Ton, ihr Wort singen. Die nächste Gruppe stimmt drauf in den Dreiklang ein. Dies wird mit allen Gruppen gemacht, bis es zum Schluss einen harmonischen Klang erklingt. Damit ist das Stück beendet.

 

Beispiele, wie man den Herzschlag in einer Gruppe imitieren kann, finden sie auf der CD Track 2.

 

 

 

Mit herzlichen Grüßen

 

Mariam Scharifi