DIMITRI

 

Das Musical zeigt 24 Stunden aus Dimitris Leben: von seiner Inhaftierung auf der Straße bis zum nächsten Morgengrauen im Gefängnis  "Lebedeva".

 

 

Prolog

Dimitri, genannt Dima, ist ein Straßenkind "aus Überzeugung".  Er hat auf seine Weise auf der Straße "Karriere" gemacht, und er wird mit den Schwierigkeiten und Gefahren fertig!

Er glaubt, dass die Vorteile, die Freiheit und Abenteuer bieten, überwiegen gegenüber den Nachteilen wie Hunger, Frieren, Angst vor der Miliz und dem Gefängnis, vor Misshandlung, sexuellem Missbrauch-- und vor Aids.

Dima hat sich eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber der 'kleinen Mafia' erkämpft, und er genießt bei den anderen Straßenkinder-Cliquen ein Ansehen aufgrund seiner Frechheit und Schläue. – Er weiß auch, dass ihm diese Anerkennung in einem "bürgerlichen" Dasein nicht zuteil würde.

An diesem Tag glauben die Kinder, im Getümmel der Menschenmenge auf dem 'Ploschad Mira', dem Friedensplatz, eine gute Chance zum Stehlen zu haben oder kleine Geschäfte zu machen, ohne von der Miliz erwischt zu werden.  Normalerweise taucht die dort eher selten auf. – Aber heute ist das anders!!

 

 

 

 

 

 

 

Besetzung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorspiel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1. Szene

 

    

               Dimitri, genannt Dima       Leader der Nevski Clique

              

               Sergej                              älterer Junge

               Dschenja                         Mädchen o. Junge

               Mitja                                Junge

               Sascha                            Mädchen

 

               Straßenkinder                  Jungen, Mädchen, Jugendliche

 

               Messdiener                      mehrere Jungen/ Mädchen

               Milizionäre                       fünf Männer

               Wärterin                           Frau im mittleren Alter

 

Wlast                              Die Macht

Luba                               Die Liebe

Der Pope                        Die Kirche

Das Idol                          Der Popstar

Der Tod

              

               Bonsai Mafiosi                mehrere Männer  (mind. 3)

              

               Gala Schampanskaja     Mann im Sekthandel

               Vera Wodkava               Tochter Irina tanzt im Ballett

               Ludmilla Kavia                Immobilienmakler

 

               Begleitung Idol                ManagerIn, Groupies, Bodyguards

 

 

Im Foyer ; Saaltüren zu ; Kiosk geöffnet ; Publikum im Foyer.

 

Einige Straßenkinder mischen sich unauffällig unter das Publikum und betteln aufdringlich ("Haste mal'n Euro" ; "Sie sehn aber wirklich toll aus. Haben sie was zu essen für mich.") lenken das Publikum ab.

Urplötzlich Überfall von älteren Straßenkindern auf den Kiosk.

Auf dem Schulhof: Pkw mit Blaulicht und quietschenden Reifen. Milizionäre springen heraus stürmen ins Foyer. Die Straßenkinder flüchten durch das Publikum in den Saal. Die Milizionäre treiben das Publikum in den Saal.

 

 

Sommer ; Straße in Petersburg; Touristen (Straßenkinder haben ihre „beste“ Zeit.)

 

Auftritt Dima,

Mitja, Sascha, Sergej mit vielen anderen Straßenkindern

 

 

Musik  „July Morning“. Mit Eintritt des Publikum Orgel-Vorspiel; Improvisationen auf c-f-b-c-Riff bis Publikum Platz genommen; break, wenn Dima/Freunde die Bühne betritt; dann Hintergrund-Sound während des Dialogs.

  

   

Dima

ironisch

Hallo Mitja, auch zurück von der gesunden Stadtranderholung? –

Sieht er nicht gut aus! Die Woche im Containerhotel hat dir gut getan.

Den ganzen Tag in der Sonne gelegen, was?

- ehrlich interessiert- In welchen Container haben sie dich gesteckt?  Ich war in Nr. 3.

 

 

 

Mitja

 

Ich war in 19. Beim Kolpaschinsko, dem Mistkerl!

 

die Anderen fühlen mit Mitja

 

7 Tage, und kein einziges Mal hat er uns rausgelassen, nur 1 Lampe, Tag und Nacht,- und die Luft zum Ersticken. Eine Miesomatte an der Anderen-  aber jede Menge Schnüffelstoff, so viel du wolltest.... so’n Kinderdope!!!!

 

 

Sergej

 

Du dröhnst dir noch mal den Verstand weg... immer hast du den Kopf in den Wolken. Du bist n’ echter Junkie!

 

 

Mitja

 

Ja und.... gib mir was zu Essen, dann brauch ich den Stoff nicht!

 

 

Dima

 

Mitja warte bis wir wieder den ersten Bruch gemacht haben! Wir sind etwas aus der Übung. Ich bin auch noch nicht wieder in Topform.... das vergammelte Essen der letzten Woche hat mich richtig abgeturnt.

 

 

Sergej

 

Und das alles wegen dieser deutsch-russischen Kulturtage: Konzerte, Ballett, Sport!

 

 

Sascha

 

Petersburg, die Eistanz-Stadt mitten im Sommer!!!!

 

 

 

 

Alle simulieren Eislauf, stehen nebeneinander in einer Reihe, halten sich über Kreuz an den Händen, schwenken sie hin u. her und heben abwechselnd ein Bein - dabei:

 

Sascha

 

Wir stören das Stadtbild!—Für eine Woche 'hoch-das-Bein'-

 

 

Sergej

 

Da solln’ die Straßen sauber sein!

 

 

 

 

Sascha

 

 

 

Da läßt man keinen Dreck herein!

 

 

 

Dima

schert aus der Reihe aus

 

Und Straßenkinder sind ein widerlicher Anblick,- sieh  dich doch mal an, du erbärmliches Stück Dreck!

 

 

Sergej

 

Wir stinken.

 

 

Sascha

 

Wir stehlen.

 

 

Mitja

 

Wir stören!

 

 

Alle

 

Musik aus

 

Also, weg mit dem Abschaum, ab in die Container,- raus aus der schönen, sauberen Stadt... der Kultur- Metropole Petersburg!  

 

Lachen

 

 

Dima

 

Also, drugi, nichts wie an die Arbeit,- raboti, raboti!..... Was ist Sascha!

 

 

Sascha

 

Nee, macht ihr man... ich hab keine Lust.... Ich geh nach... na du weißt schon!

 

 

Dima

 

Jetzt geht sie doch wieder zu ihrer Bonsai-Mafia!.- Hast du noch nicht die Schnauze voll von den Blutsaugern?  Mensch Sascha, denk doch mal nach!

 

 

Sascha

 

Ach, lass mich... da ist es besser als  bei euch auf der Straße, da gibt’s Essen, ein’ Schlafplatz, Fernsehn!

 

 

Dima

 

Ja, vor allem ein Bett, und 'ne Menge stinkender Kerle, für die du anschaffen mußt!

 

 

 

Sascha

 

 

Verdammt Dima, du hast es doch auch getan als es dir schlecht ging... und jetzt...

 

 

 

Sergej

 

Sascha geht auf Dima los

 

Schon gut Sascha - er bringt die Beiden auseinander - reg dich nicht auf.

 

 

Dima

 

Ist schon lange her....  und außerdem hab ich mich nicht angesteckt!!!

 

 

Sergej

zu Sascha

 

Du weisst doch, es gibt andere Möglichkeiten für dich. Ich kenn eine Adresse wo du ......

 

 

Sascha

 

Hör auf,- ich will nicht ins Heim,- die öden mich an,- da bist du mit 7- und 10-Jährigen zusammen!

 

 

Sergej

 

Na und,- das ist ja wohl das kleinste Problem!  Aber da sind Ärzte , und vor allem ist es sauber da.

 

 

Sascha

Ja, und da muss ich zur Schule - und andauernd fragen sie dich was du für n’ Beruf lernen willst......... Und ihr müsst ständig vor der Miliz weglaufen- und habt Schiss ins Gefängnis zu kommen.  Ist das besser!

 

 

Dima

 

Lass sie, Sergej.... sie ist noch nicht ganz unten.... spätestens in 3 Tagen ist sie wieder hier..... wetten? 

 

Sascha ab

 

Mitja

 

 

Warte Sascha, ich komme mit!

 

 

Dima/Sergej

 

Hey, du bleibst hier! Das fehlt noch, dass sie sich dich auch noch vornehmen!

 

 

 

Mitja

 

 

Ich will auch fernsehn, und essen..... n’ warmes Bett!

 

 

Dima

Gleich kriegst du was zu essen,- warte nur Mitja! Heute machen wir nur mal ein paar Fingerübungen - tut so als ob er klauen würde - damit wir warm werden!  Also, der Kiosk da drüben ist fällig für einen Bruch,- da ist heut ein Alter drin, der uns noch nicht kennt .... Hab heut noch keine Miliz gesehn.... oder ?

 

 

Mitja

 

Aber dann machst’s aber doch gerade Spaß!  

 

Dima/Sergej lachen über Mitja

 

 

Sergej

 

O.K.,- der übliche Ablauf?!

 

 

Dima

 

Wie  immer,- Mitja , du sagst dem Alten sein Laden würde brennen und wenn er rauskommt, lenkst du ihn ab - ich hol' das Geld.

 

 

Sergej

 

Ich krieg meinen Teil und dann in verschiedene Richtungen!

 

 

Dima

 

Wir sehn uns dann am Hähnchengrill „Kulinaria“,- dann los Mitja!

 

 

Mitja

 

 

Gebongt! 

 

Sie laufen los,

 

Auftritt Miliz

 

Sergej

 

 

Dima, pass auf!  

 

Die Miliz fängt Dima, Mitja wird verprügelt, Sergej kann gerade so entkommen

 

Musik: Deep Purple „Pictures of home“ - instrumental

 

2. Szene               Im Gefängnis ; eine Zelle ; Pritsche

 

Auftritt Dima und Milizionär ( Polizist)

 

 Dima wehrt sich mit aller Kraft. Der Milizionär muss hart zupacken, um mit ihm fertig zu

 werden               .

 

In Musik break:

Dima

 

 

Lass mich...... du hast kein Recht, mich hierher zu bringen!

 

Miliz

 

 

Musik weiter

 

Dieser Bastard ist das Frechste, was ich in meiner Dienstzeit erlebt habe!  

Hör zu, du kleines Stück Mist, ich brech' dir die Knochen, wenn du keine Ruhe  gibst.

 

Iin break:

 

Dima

 

Kinderschänder, Bullenschweine,-- warum schnappt ihr euch nicht die richtigen Verbrecher,- die Großen, eh? Dazu seid ihr nicht schlau genug, wie?!

 

der Milizionär dreht Dima den Arm nach hinten.

  

Aaaah!

 

Miliz

 

Musik weiter

 

Sieh dich vor, du kleiner Kläffer

In break:

 

Dima

 

Dima macht sich frei und ordnet seine Kleidung 

 

Heute noch kein Erfolgserlebnis gehabt, wie? Dann muss eben einer von uns dran glauben. Ja, so seid ihr!!!!

 

Miliz

 

Musik weiter

 

In break:

(Jetzt länger)

 

Was glaubst du eigentlich was wir mit Monstern wie dir machen - häh?

 

packt Dima an den Schultern zieht ihn hoch an sein Gesicht und schüttelt ihn

 

 

Diebisches Pack, das in Geschäften die Kasse  und den Touristen die Tasche klaut!!!!!  Was denkst du was das ist?   - schüttelt Dima -  Kinderkram?....  Sollen wir vielleicht wegsehen.... oder euch den Rücken freihalten?   Hä, was denkst du dir in deinem Mäusehirn?

 

Dima

 

Ausgerechnet ein Bulle sagt das?  Wo seid ihr denn, wenn die Mafia  uns fürs Stehlen und Verkaufen abkassiert ?   Jaha!,- Ihr seid da, wenn die Mafia euch bezahlt, fürs Wegsehen!!  Ja, denen haltet ihr den Rücken frei!!

 

Miliz

 

Musik weiter

 

Halts Maul!! Wart, ich stopf es dir!! 

 

hält Dima den Mund zu, der sich jedoch freimachen kann

 

In break:

 

Dima

Weinerlich

 

Warum haben wir denn nichts zu essen,-- weil die Preise von der Blutsauger-Mafia täglich raufgesetzt werden!!  Alle leiden darunter!!  Und Ihr,--- lasst sie machen!

 

Miliz

 

Jetzt reicht’s ! 

 

greift Dima, und wirft ihn in hohem Bogen in die Zelle.

 

Rein mit dir, du Kröte,- und dann ab in die Strafkolonie!!  Dort werden sie dich schon weich kriegen,-- ich weiss auch wie !!!!

 

 Die Zellentür knallt zu, Schlüssel rasseln (evtl. Toneinspielung)   Milizionär ab       flucht

 

„Pictures of Home“  jetzt: 1. Str./Refr./2. Str./Refr. Gesungen (Dima + Chor)

 danach: Improvisation   + Tanzsolo Dima

Bildprojektionen (Traum/Realität)

 

Im Soundout liegt Dima erschöpft am Boden

 

Dima :                  „Es ist also wirklich passiert!  Ich sitze wirklich in diesem Loch!

                            Ich,  Dimitri,- der Leader der Nevski Clique!   Keiner weiß so viele Tricks um Geld aufzutreiben.

 

                            steigt auf das Bett, um aus dem Fenster zu sehen; das Fenster ist zu hoch.      

 

                            Und Keiner war da, mir zu helfen,-  beinahe hatte ich sie abgehängt,- verdammt,-     

                            sie waren einfach zu Viele, kamen von allen Seiten,- diese Bullen!

                            ......... Wer in aller Welt soll mich hier raus holen!!!!!!

 

Freunde (Off)      Dima, du bist der Größte, du bist der Schnellste!“„ Dimitri, du bist der Leader!"

(evtl. Ton Einspielung)

 

Dima :                  Und was hab ich davon?  Niemand weiß wo ich bin. Niemand fragt nach mir,-

     niemand glaubt an mich! .........Ich glaube nicht mehr an mich!

                            Bo   e moi,-- Ich muss einfach an was glauben!

 

 

Song: „Lean on me      erst Chor, ab T 44 Solo Wlast auf Sopran-Stimme des Chors ohne Soprangruppe, ab T 52 Sopran + Wlast

Bildprojektionen

 

Im Soundout Wlast in Pose. Dima ist fasziniert und zugleich amüsiert.

Er betastet Wlasts Kostüm. Wlast genießt das, ist geschmeichelt.

Dima ist ein wenig verlegen und klatscht laut Beifall.

 

 

Dima                   Hej, das war ne echt geile Show!- Ich wünschte, meine Freunde hätten das gesehen.    Ich wette, das ist eine deiner schärfsten Nummern!

 

Wlast                   Was heißt hier Nummer?  Du hast noch gar nicht gemerkt was hier abgeht mein 

                           Kleiner. Du denkst wohl ich wär das Phantom der Oper, aber schau, ich bin                 

                           Wirklichkeit,- zum Anfassen!------Du suchst dein Glück noch in Träumen von Zu

                           Haus,--  das sind Dinge, die es für dich nicht mehr gibt!   Wozu auch? Alles was du

                           brauchst ist hier,- bin ich!

 

Dima                  Und wer bist du?

 

Wlast                 Ich bin dein Freund !! 

 

Dima                  Und wie heisst du? 

sehr skeptisch

 

Wlast                 Ich heisse Wlast,- und ich bin die Macht.... die du nicht hast!!!

 

                          Dima schaut sich Wlast von allen Seiten an

 

Dima                  Die Jungs von der Mafia, mit denen ich so zu tun habe, die sind,------ das Doppelte 

abschätzend        von Dir! .......Verzeihung,- habs’ nicht so gemeint! – Du siehst wirklich gut aus,---

                          man muss es schließlich nicht nur hier -rechter Oberarm- haben sondern auch hier -

                          linker Oberarm

 

Wlast                 Du hast noch nicht verstanden.

 

                          setzt sich mit Dima auf die Pritsche und tut sehr vertraulich.

 

                          Hör zu... ich darf doch Dima zu dir sagen.... ich kann dich gut leiden und ich kann  

                          dich hier raus holen, und dazu brauche ich keine Muckies!!!!  Ich habe Freunde in

                         

allen Kreisen der Gesellschaft. Ich brauche nur mit den Federn zu rascheln, dann

                          tun sie was ich will!

 

Dima                  Hast du auch Freunde bei der........Miliz?

 

Wlast stolziert herum.

 

Wlast                 Pah!  Die Miliz liest mir jeden Wunsch von den Augen ab,- sie legt mir den roten

                          Teppich unter die Kralle, wo immer ich gehe!

 

Dima                  Und du kannst mich hier rausholen?

 

Wlast                 So wahr ich Wlast heiße!

 

                            schwört

 

Dima                  Und was kostet das?

 

Wlast                  Wer wird denn immer gleich an Geld denken! Es kostet dich kein Rubelchen!

                           .............Du bist mein Freund, und wenn du tust was ich dir sage, bist du bald so

                           mächtig wie ich! .....

                        

                          Dima will protestieren kommt aber nicht gegen Wlast an

 

                           ....wir gründen die „Liga der Entrechteten  und du Dima,- wirst ihr Anführer !!

 

 

Musik: 3. Teil aus „Then“ instrumental zum Dialog

 

                            Wlast stutzt unmittelbar                                                                                                                                        

 

Dima                    Dann lass uns gehen!  

 

                            ergreift Wlasts Hand

 

 

Wlast                                                       Moment mal.......

 

Dima                    Was ist denn? Warum gehen wir nicht!

 

Wlast                   Warte mal, ich glaube es passiert etwas ganz Aussergewöhnliches... worauf ich

                             schon so lange gewartet habe.... endlich!  Endlich werden auch meine Wünsche

                             wahr.   Hör nur, sieh nur! 

 

(Lichteffekte ; Projektion schemenhaft das Bild einer Frau) -

 

Musik: Gesang zum 3. Teil „Then“

 

                              Wlast läuft erregt auf und ab

 

 

Wlast                   Das ist es,  Dima sieh nur.....

 

Dima                    Ich seh' nichts.... was meinst du.... was siehst du?

 

Wlast                   Eine Frau... ich höre sie, ich rieche sie....sie ist hier und kommt.... zu mir!

 

                            Dima ist ratlos

 

3.Szene

 

Musik: direkter Übergang zum Orgel-Intro 1. Teil „Then“ und Song 1. + 2. Teil mit Luba als Sängerin und Tänzerin

 

Bildprojektionen: Luba in mystischen Erscheinung /himmlische Gestalt

                             

Zum Tanzende gebärdet sich Wlast sehr auffällig und aufdringlich. Er will unbedingt

Luba beeindrucken, unbedingt ihre Aufmerksamkeit erregen Doch Luba entzieht sich und     

Luba ab               entschwindet mit ihrem Soundout. Wlast bemerkt es nicht. 

                            Dima ist wie benommen. Wlast wendet sich dorthin, wo Luba gerade noch war.

 

Dima

Oh Wlast.... sie ist weg.... Du,- du hast sie genervt weil du so aufdringlich warst!!

 

Wlast

 

Blödsinn. Ich habe eher bemerkt, dass sie sehr beeindruckt war von mir, sie hat mich so eigenartig angesehn!

 

Auftritt Luba

 

Dima

 

Wlast und Dima bemerken sie nicht. Sie nähert sich langsam den Beiden.

 

Hey, angesehen hat sie mich auch!  Glaub ja nicht, daß sie auf dich steht, nur weil du ein paar Federn im Hintern / Haar hast !!!!! (entspr. Kostüm)

 

Wlast

 

Mach dich nicht wichtig, Kleiner, davon verstehst du nun wirklich Nichts!

                          

Luba

 

Und da seid ihr Beiden,- mitten im Streit. Ihr habt gar nichts von dem verstanden was ich gesagt habe. Ihr habt mir gar nicht zugehört.

 

Wlast/Dima

 

Doch, doch! 

 

Wlast

 

Aber wer bist du?

 

Dima

 

Wie heißt du?

 

Luba

 

Die Menschen geben mir viele Namen. Sie nennen mich immer so, wie sie mich gerade benützen wollen. Der Sehnsüchtige sagt: ich suche die wahre Liebe, der Fromme sagt: der Glaube versetzt Berge, der Philosoph nennt es Hoffnung, - Zeit oder Ewigkeit!

 

 

Wlast

schwülstig

 

 

Ich nenne dich Liebe, weil du so lieblich bist, ich nenne dich Zeit , weil du so......

so gegenwärtig bist, ich nenne dich....... Ewi, weil ich möchte, dass du mir in alle Ewigkeit gehörst!

 

Dima

 

Das ist doch unmöglich, - so viele Namen!  Sag, wie unterschreibst du deine Schecks auf der Bank?

  

Luba geht zu Dima und setzt sich mit ihm auf die Pritsche

 

Luba

rigoros, direkt

 

Ich würde mit 'Luba' unterschreiben,- Luba, wie die Liebe.  Aber ich habe selten mit Geld zu tun!

 

Dima

 

Bist du arm?

 

Luba

 

Nein, weder reich noch arm,- ich bin in der glücklichen Lage, ohne Geld auszukommen.

 

Dima

 

Verstehe,-- Aktien, Immobilien!

 

Luba

lacht

 

Irgendwo stimmt das sogar. Wenn die Menschen ihre Liebe so sorgsam  verwalten würden wie ihre Aktien..

 

 

 

Dima

 

 

Dima stolziert affektiert herum

 

...dann würden sie ihre Liebe im Krokotäschchen spazierenführen, - aber nur kopekenweise ausgeben.

 

Luba

Ja, und sie meinen, sie gäben ihre Liebe mit vollen Händen aus!...

 

 

Süße Selbsttäuschung!  Nein,- sie wollen Liebe haben und---- erzwingen sie!

 

Die Harmlosesten unter ihnen - geht auf Wlast zu -  sind nur in sich selbst verliebt- oder in die Macht, die sie glauben zu haben,- nicht in die Menschen!

 

Dima

 

Aber Wlast nicht!

 

Wlast

 

Jaha!

 

Dima

 

Der ist mein Freund!

 

Wlast

 

Jaha!

 

Dima

 

Der holt mich hier raus!

 

Wlast

 

Äh, ...... ja.

 

Luba

energisch zu Dima

 

Das ist leicht gesagt. Du musst darauf achten, was deine Freunde für dich tun,--  hat er schon etwas für dich getan?

 

Dima

 

Nee..... aber der „schicke Kolja“, der ist Rausschmeißer in der Mafia-Disko, wenn der mit Wodka gut drauf ist, dann regnet es Dollars, und Jeder, der schnell genug ist, bekommt etwas ab!

 

Luba

 

Das ist gekaufte Liebe! Damit will er sich seine Freunde doch nur gefügig machen!

 

Dima

 

Stimmt .....wenn Kolja nicht getrunken hat, ist er ein Scheusal, dann schlägt er auch mal gerne zu.

 

 

Luba

 

 

Ach ja ?!

 

Dima

 

Tagsüber kreuzt man am besten nicht seine Wege. Wir müssen eben aufpassen, meine Freunde und ich!.... Und wenn uns die große Mafia sucht, dann hat sie immer ein dreckiges Ding vor... shore... Schmuggelware verteilen, gute Verstecke finden.- Und für die Großen unter uns fällt schon mal ein dicker Brocken ab!!!!

 

Luba

 

Ja und?

 

Dima

 

Manche werden gezwungen, Jemanden zu... beseitigen....wenn die Mafia sich nicht die Hände schmutzig machen will....und danach müssen wir uns 'ne Weile verstecken.....

 

 

Luba

eindringlich

 

Luba nimmt Dimas Gesicht  in ihre Hände. 

 

Verstecken, weglaufen, aufpassen, wieder verstecken,-  ist es das was du willst?------ Dimitri, hast du es noch nicht gemerkt?---  Keinem mehr vertrauen, Keinem mehr in die Augen sehn können, ständig mit der Angst leben--  das ist Dein Gefängnis. Du machst es dir selbst,- dein Gefängnis!

 

Dima

trotzig

 

.......Nein, das ist nicht allein mein Gefängnis!  Das ist das Leben!

 

Luba

 

Meinst du nicht du könntest Geld verdienen, ohne dass du weglaufen musst! Könntest du dir nicht vorstellen.....

 

Wlast

 

Ja...... vorstellen... darauf warte ich schon die ganze Zeit! - verbeugt sich übertrieben - man hat ja nicht alle Tage so hohen Besuch!

Musik: Percussion-Intro…zu:

 

 

Song  „Sympathy for the Devil“ (Chor + Wlast)

Tanzsolo Wlast 

Projektionen

 

Luba ab

 

Wlast

Nun, wie fandest du.............

 

Dima

 

Sie ist gegangen!

 

Wlast

 

Ohne was zu sagen?

 

Dima

 

Und du hast es nicht mal gemerkt......sie ist eben.... sie ist eben.... anders!

 

Wlast

 

Aber du verstehst die Frauen, hä ?

 

Dima

 

Nee, das nicht aber ich verstehe vielleicht, was sie über.....ja, über die Liebe sagt.

 

Wlast

 

Ich höre...... !!!

ironisch

 

Dima

verlegen

 

 

Na, jedenfalls lügt sie nicht. Sie protzt nicht mit ihren Connections!!  Du hast mit Jesus gesprochen, - da möchte ich mal dabei sein!!!

 

Wlast

 

Siehst du, du verstehst mich nicht!  Ich bin die Macht, und die Macht ist so alt wie das Universum und so jung wie der neue Tag..... die Macht kann gar nicht lügen!...... 

Macht und Liebe haben von jeher die Geschicke der Menschheit geleitet..... Wlast

 

und Luba - seufzt -  wir gehören einfach zusammen!

 

 

Dima

 

Geste Dima - jetzt dreht er durch

 

Übrigens, du wolltest mich doch hier rausbringen!  Wie steht’s damit?

 

Wlast

 

........... Ah, ja. Aber zuerst muss ich dir ein paar meiner guten Freunde vorstellen. Du wirst sehen, daß ich dir nicht zu viel versprochen habe.

 

Musik: wieder Teile aus „Sympathy for the Devil“. Mit Schlussakkorddirekter Übergang zum nächsten Song „Oh Champs Elysee“ (Refr./ 1. Str. (s.u.)/Refr.

 

 

 

 

Auftritt Mafia-Männer  gehen zur Rampe ; Mafia- Pantomime

(Umbau Friseursalon)   

 

 

4. Szene:  Friseursalon, Frauen singen (s.o.) :

 

Ja, wir ham's schwer,-

Ja wir ham's so schwer,-

Der Sekt, der Tanz, der Kavia,

sie ruiniern die Mafia,-

und das ist schlecht für economi -   ja, wir ham's schwer!!

 

Auftritt Gala Schampanskaja, Vera Wodkava

 

Die Mafia-Männer gehen langsam von der Rampe nach hinten und halten sich

"unauffällig"im Hintergrund.

Sie schauen immer wieder abrupt auf ihre blitzenden Armbanduhren.

 

Vera  Wod.

Ah, Gala Schampanskaja,- Sie auch hier daragaja, das ist aber ein Vergnigen,- und immer elegant!!!!—Was machen die Geschäfte?

 

Gala  Sch.

 

Nu, die Geschäfte, meine liebe Vera Wodkava, die Geschäfte gehen so  lala,- es kennte bässer sein.  Wissen Sie, der Krimsekt ist so gut und so siß wie nie, aber die Leute trinken heite, - wie sagt man,  Prosecco,- aus Italien! – Ja, mein Mann hat jede Woche ein großes Schiff voll mit Krimsekt im Hafen von Petersburg... und

 

alle trinken diese falsche, italienische  Schampanskoje! 

U   asna!--- Wenn mein Mann nicht in Internet Geschäfte machen wirde,---  oh kakoi katastroph !!

 

Vera  Wod.

 

Gala  Sch.

 

Was für Geschäfte in Internet?

 

Nu, Sie wissen doch...Organhandel!  Da ist die Konkurrenz noch nicht so groß!!!!    Aber wie geht es Ihnen, meine liebe Vera Wodkava... was macht Techterchen?

 

 

Vera  Wod.

Oh danke, es geht gut.  Irina Techterchen tanzt immer noch bei Tatjana Schwanseeskaja... sie ist einfach gettlich!!!!

 

Gala  Sch.

 

Gettlich... nu wer? Irina oder Tatjana?

 

Vera  Wod.

 

Nu, Tatjana natirlich...Sie wissen ja, Irinchen hat ein kleines...Gäwichtsproblem---- sie muss immer abnehmen,  bednaja, die Ärmste! Aber Tatjana Schwanseeskaja ist da ja unerbittlich!- Otschin serioosna!  Und nun macht Irina eine Kur nach der anderen, eine Woche Kaviar eine Woche Schampanskojoe, immer abwechselnd!

 

Gala  Sch.

 

Bo   e moi!  Das ruiniert ja ganze Gesundheit!

 

Vera  Wod.

 

Ja , man hat's schwer!!!

 

Song „Oh Champs...“ Refr./ 2. Str. (s.u.)/ Refr.

 

Sie singen und machen gleichzeitig 2 Tanzschritte nach li., 2 nach re,  im Takt der Melodie, 

wie eine chorus line, nur zu zweit.

 

                                      Ja wir ham's schwer,

                                      ja wir ham's so schwer!

                                      Die Stadt, der Rat, das Theata

                                      Sie wollen unser Kapital.

                                      Und Jeder schimpft auf Mafia,      Ja wir ham's schwer!!!

 

 

 

 

Auftritt Ludmilla Kavia (sehr prolmäßiges Outfit)

 

 

Gala Sch.

 

Ah, da kommt ja auch Ludmilla Kavia! Wie geht es Ihnen meine Liebe!

 

Ludm.Kav.

 

 

 

 

 

 

 

Ludm.Kav.

 

Kakoi surpris,- da sind wir ja mal wieder alle zusammen!  Nu, es geht normalna. Wir sind heute eingeladen,- beim Stadtrat,- mein Mann kann ihnen Grundsticke verkaufen!

 

Einer der Mafia Männer -der schicke/dicke Kolja- gibt Dima (in seiner Zelle) generös eine Plastiktüte.

Ein anderer telefoniert mit seinem Handy. Ludmilla Kavias Handy klingelt. Sie nimmt ihren auffälligen Ohrclip ab. Sie sprechen miteinander.

 

Ja , wer ist da? Ah, du bist es.....

 

Gala Sch.

 

Ihr Mann hat bestimmt wieder Wohnungen lärgemacht!

zu Vera Wodk.

 

Vera Wod.

 

 

Schrecklich,- die armen alten Leite!

 

Ludm. Kav.

ins Handy

 

Was soll heißen, Stadt kann nicht bezahlen!  Nu dann sag ihnen, sie sollen keine Gehälter bezahlen fir ihre Angestellten, dann haben sie Geld fir Grundsticke!!

 

 

 

Gala Sch.

zu Vera Wodk.

 

 

 

Jaja, die Stadt hat schon 3 Monate keine Gehälter bezahlt!

 

Ludm. Kav.

 

Da,da, natirlich,- ohne Geld keine Grundsticke!

ins Handy

 

Gala Sch.

zu Vera Wodk.

 

 

Der Mann von Ludmilla war friher in alte schlechte Zeit von Kommunismus Baggerfihrer, sogar  "Held der Arbeit" - er kann gut alte Wohnungen platt machen!

 

Vera Wod.

 

Und die alten Leute?

 

Gala Sch.

 

Waas.. er die platt machen?   N e i n, dafir hat er doch die Straßenkinder!!! (......)

 

Ludm. Kav.

ins Handy

 

(Nu, dann hälst du eben das Maul  und ich rede mit dem Birgermeister!! Bis später!!   Kisschen! Kisschen!---- Ja, man hat's schwär!

 

Song „Oh Champs...“ 2mal: Refr./ 2. Str. (s.u.)/ Refr.

                            Sie singen sitzend, die Knie gleichmäßig hin u. her bewegend und jeweils 1 Bein streckend.

 

                                      Ja wir ham's schwer,

                                      ja wir ham's so schwer!

                                      Die Stadt, der Rat, das Theata

                                      Sie wollen unser Kapital.

                                      Und Jeder schimpft auf Mafia,      Ja wir ham's schwer!!!

 

Mafia-Männer       Gala! Vera! Ludmilla!

 

                            Die Frauen eilen zu ihnen 

 

Sofort: Song  „I’m a Man” (Chicago), gesungen von einem Mafioso, Refrain alle                                                                 

Tanz Mafia-Männer

Projektion

 

 

PAUSE

5. Szene Im Gefängnis

 

Song “Gimnastika”, Sologesang, akust. Gitarre, Bass

 

Dima in der Zelle

 

Dima:                   Das also sind Wlasts Freunde!  Hätt ich mit denken können! ..Sie haben sich sehr   

                            verändert!  Vor ein paar Jahren noch waren sie genauso laut und krawallig wie

                            gerade eben, aber heute, auf der Straße, sehen sie aus wie.  Man erkennt sie

                            nur an ihren Autos, ihren Frauen!!!!

                            Ihre Geschäfte sind heute "legal". Früher haben wir von der Straße öfter für sie         

                            gearbeitet. Ware verteilen, Schmiere stehn, die Polizei täuschen, Touristen   

                            anbaggern.... heute nur noch bei ganz dreckigen Sachen.......

verlegen                wenn's von denen Keiner gewesen sein will !!!  Dann können sie großzügig sein,--   

                            so wie eben der dicke/schicke Kolja... hat mir was dagelassen... phh, dope für Arme!!!

                           

schnüffelt lustlos in die Plastiktüte

                            Jetzt haben wir nur noch mit den Bonsais zu tun... üble Schläger, Zuhälter,  

                            Ausnutzer ohne Stil.  Sie haben uns nichts als Drogen und Aids gebracht ........

                            Sascha, Dschenja und Alexej gehen für sie anschaffen!  Ja, meine Freunde   glauben,

                            dass sie dann vor den Schlägen der Bonsais sicher sind!  Pah, und wenn     

                            die Pechnasen dann kein Geld abliefern, werden sie doch verprügelt oder      

                            rausgeworfen, wie Abfall.  Einige von uns hat man einfach "beseitigt"!

                            Ich will einfach nichts mehr mit den Bonsais zu tun haben !

                           

                            steckt seinen Kopf in die Plastiktüte

 

Pfiffe, Rufe (Off)   Dima, Dimitri, wir sind's, hörst du uns?

 

Auftritt Sergej, Sascha, Dschenja (Dope-Traum)

 

Alle                       Dima, was machst du hier, ich glaub es nicht,- ausgerechnet du!

durcheinander

 

Dima:                   Ach, ich hab 'nen Moment nicht aufgepasst und schon hatten sie mich am Kragen. 

                            Aber sagt mir lieber,- habt ihr den Bruch gemacht, Mitja, Sergej, habt ihr das Geld?

 

Sergej                  Nee,- Alexej hat Prügel bezogen... ich hab gewartet bis die Miliz sich verzieht, aber   

                            dann war alles zu spät...sorry !

 

Dima                    So'n Mist aber auch!

 

Mitja                     Aber schön hast du's hier,- 'n richtiges Bett!

 

 

Sergej                  Für die Miete, die du hier zahlst... fast geschenkt!!

 

Dschenja             Du hast'n Einzelzimmer für dich ganz allein ?!

 

                            Mitja nimmt Dimas Plastiktüte und schnüffelt

 

Dima                    Ehrlich,- zum Alleinsein komm ich hier gar nicht!  Iss'n heisser Laden hier. 

                            Hab schon ne Menge Besuch gehabt!

 

Sascha                Die Miliz?  Haben sie dich geschlagen?

 

Dima                    Nein,- sie lassen all möglichen Leute rein, ich versteh das gar nicht!  Hab schon       

                            n'paar echt nette Typen kennengelernt.

 

Mitja                     Was?  Nette Leute...hier ?!

 

Sascha                Erzähl, wer!

 

Dima                    Also zuerst kam Wlast. n'echt geiler Vogel, ganz bunt, mit irren Klamotten..

                            (und Federn.... überall !!

 

Dschenja             N'Transi,- da musst du aufpassen!

 

Dima                    Du musst es ja wissen!

 

Dschenja             Mit Transis hab ich nichts zu tun!

 

Dima                    Nee, aber mit den Mafia -Assis, bei denen du und Sascha wohnst, die sind doch      

                            Wirklich das Letzte! Wie stehts bei dir zu Hause.....

                            zu Sascha   hat deine Mutter ne Wohnung... und dein Vater, trinkt er noch so?

 

Sascha                Ja nee... iss nich.  Mein Vater hat sie im Suff wieder so verprügelt, dass sie halb

                                   tot war.  Ein netter Typ hat sie zu Dr. Wassil gebracht.  Erst ging es ihr besser,

                            dann ha sie auch wieder angefangen... ich halt es da nicht mehr aus!

 

Dima                    Hej komm Sascha, iss ja gut !

 

 

Auftritt Mitja         Hallo Mitja, - zurück von der gesunden Stadtranderholung?

mit Ghettoblaster         

zu den Anderen      Sieht er nicht gut aus!  Die Woche im Containerhotel hat dir gut getan,- den  

                            (July Morning)        ganzen Tag in der Sonne gelegen was? In weichen Container haben sie dich denn                    gesteckt?

 

Mitja                     Ich war in 19, beim Kolpaschinsko dem Mistkerl. 7 Tage raus gelassen nur

                                   zum Scheissen, die einzige Lampe brannte Tag und Nacht und die

                            Luft zum Ersticken....

                                   kannste dir vorstellen... eine Miesomatte an der Anderen, aber korrekter Sniff

                                   so viel du wolltest... kusch gemacht... wie Labormäuse!

 

                            Dima          Mitja warte bis ich wieder draußen bin, dann organisieren wir was vom

                                   HähnchengriIl Kulinaria und du kriegst wieder was auf die Rippen!

           

Sergej                  Hier kommst du so schnell nicht raus !! .............

 

Mitja                     Wie wär's mal mit Bewegung Jungs,- ich habe die ultimative action mitgebracht!

                                  

                                   legt eine Cassette in den Ghettoblaster ein

 

                                   Also, dawai dawai!

 

 

Song: "Gimnastika"

Tanz der Freunde mit Straßenkinder

 

                            Dima          Ich hab euch ja noch gar nicht von Luba erzählt!!!!!

in das Soundout

                           

Die Straßenkinder ab

 

Musik: 3. Teil von „Then“ (ohne Gesang) während des Dialogs

 

Dimas Freunde   Hä?

 

Dima                    Ich sag euch, das ist eine Frau! Sie ist so schön wie.......wie die Sterne am Himmel.

                                   Ihre Stimme ist...... wie der Sommerwind!!!!!

 

Dschenja             Oh, sie ist so schön wie ein schwüler Sommerwind..

                                  

                                   Alle lachen ; Dschenja macht auf sexy.

                                  

                                   ....sie hat eine Stimme lieblich wie eine lljuschin mit Motorschaden.....

                                  

                                   Alle lachen

                           

 

Dima                    lhr versteht überhaupt gar nichts....duraki!!!  Ihr habt ja keine Ahnung!  Luba sagt,     

                            Weglaufen, das ist nicht die richtige Freiheit.. sie sagt, das echte Gefängnis ist,        

                            wenn man Keinem mehr trauen kann!

Musik: Gesang-Einsatz des 3.Teils „Then“

                                  

                                   Betroffene Stille

 

Sergej                  Und wo ist sie nun, deine große Liebe?

 

Dima                    Sie ist verschwunden, so wie sie gekommen ist,- wieder bei den Sternen denke ich.            

                            Aber ihre Worte sind ja noch da,- ihre Stimme, ihr Glanz.

 

                                   Dima steht allein ; Sascha kommt zu ihm

 

Sascha                Ob es so was gibt, Dima?

 

Dima                    Das es was gibt ?

 

Sascha                Leute denen man trauen kann.... die uns nicht verachten und ausnutzen, die da        

                            sind, zu einem stehen..... einfach so.... weil du bist wie du bist!

 

Dima                    Ich weiss es nicht Sascha, ich weiss es einfach nicht. 

(Ton:

 

Musik: Schluß „Then“, dann direkt Übergang Byzantinischer Gesang (Chor)

 

6. Szene

 

Auftritt Pope mit mehreren Messdienern

 

                            Die Messdiener tragen eine Sänfte auf den Schultern, darauf in einem Sessel kauernd die

                            in ein prächtiges Messgewand gekleideten Puppe eines Patriarchen. Sie gehen in      

                            gemessenen und zugleich skurrilen Schritten.

                            Der Pope in der einen Hand die Schellen und liest murmelnd leiernd demonstrativ versunken  

                            in einem prächtigen Messbuch. 

 

Pope

blickt auf

Der Friede sei mit dir, Dimitri, mein Sohn! Ich überbringe dir die Grüße meiner Mitbrüder, Sie befinden sich im innigen Gebet um die Rückführung deiner Seele auf den Pfad der Tugend....Amen! 

 

abweisendes Gemurmel der Straßenkinder

 

 

 

 

Dima

Zögernd

 

 

 

 

 

Grüß dich, großer Bruder, dein Besuch kommt ziemlich.... überraschend. Aber sag, was bringst du... ausser Grüßen und Gebeten? ..........

 

Pope

 

Ich bringe Dir den Frieden, mein Sohn!

 

Dima

 

Und was soll ich damit..... hier im Gefängnis ?

 

Pope

 

Der Friede des Herrn hilft den Seligen, er gibt ihnen Kraft im Glauben und Standhaftigkeit in der Tugend... er ist eine Gnade.........Die Unseligen aber fürchten den Frieden des Herrn, denn sie sähen Zwietracht, Lüge, Betrug und Unterdrückung!

 

Alle

 

Amen!!!

 

Dima

 

Oh dann bist du genau richtig hier.....Bruder!  Bring deinen Frieden der Miliz und der Mafia!  Die lügen das Blaue vom Himmel, streiten wie die Kampfhähne und quälen die Kinder, die hier zu Unrecht sitzen!

 

Pope

 

Mäßige Dich!  Du willst die Gnade des Herrn für deine Zwecke missbrauchen! Tatsache ist, dass du mit der Mafia Geschäfte machst, dass du stiehlst, lügst und betrügst !! 

 

Dima

 

Die Mafia..... mit denen mach' ich schon lange keine Geschäfte mehr!  Ja, sie benutzen einige von uns, und die müssen für die faulen Bonsais anschaffen!

 

springt auf die Pritsche

 

Aber ich kann für mich selber sorgen!

 

 

 

 

Pope

 

 

 

 

Irrglaube!  Du kannst nicht für dich sorgen!  Das ist Aufgabe deiner Eltern... und du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es dir wohl ergehe.....

 

Dschenja

zu Sascha

 

Auf welchem Stern lebt der eigentlich ? 

 

Sergej

 

Was denkt ihr eigentlich, warum wir auf der Straße leben! Dimas Mutter hat die Tuberkulose fertiggemacht und sein Vater hat die Arbeit verloren. Und bei Sascha hat die Wohnungsmafia die Miete so raufgesetzt, dass sie nicht mehr zahlen konnten,- man hat sie rausgesetzt und sie leben jetzt in einem Kellerloch.

 

Dima

 

Wie sagt ihr so schön: "unser täglich Brot gib uns heute"!

 

Sascha

 

Was war denn, als wir  Euch im Winter um eine Unterkunft baten, und ein paar Rubel ! Weggescheucht habt ihr uns,- in die eiskalte Nacht! Lumpenpack, Teufelsbrut habt ihr uns genannt, und wenn einige von uns erfroren sind,- was hat es euch gekümmert!

 

Sergej

 

Und jetzt bringt ihr uns d e n  F r i e d e n  ! Haut bloss ab ! Verschwindet !

Weg hier !

 

Auftritt Straßenkinder

 

 

Dimas Freunde und die Straßenkinder gehen drohend auf den Popen und die Messdiener zu

 

 

Song:  „The Prophet’s Song“; 1. Teil Wlast-Solo; 2. Teil Chor auf der Bühne

3. Teil Bigband:

 

                            Die Messdiener stoßen vom Popen angefeuert immer wieder mit der Sänfte, auf der die          

                            Patriarchen-Puppe hin und her wankt, in die Straßenkinder hinein. Der Pope benutzt das        

                            Messbuch als Schlagwaffe und verliert es. Die Straßenkinder verjagen den Popen und die      

                            Messdiener und feiern ihren Sieg.

 

Messdiener ab, Pope ab     

Auftritt Wlast

Auftritt Pope         holt hastig sein Messbuch. Pope und Wlast kommen nicht aneinander vorbei, fassen sich an

                            den Händen und tanzen selbstvergessen.

 

Musik : Menuett von Bläsern

                           

                            Plötzlich halten sie ertappt ein. Der Patriarch macht vor Wlast ein Kreuzzeichen, Wlast         

                            drängt ihn unsanft hinaus.

 

Pope ab, Straßenkinder ab

 

Wlast

Habt ihr den Alten gesehen?  Man kommt einfach nicht an ihnen vorbei, ohne ein bisschen Fußakrobatik!! - macht Tanzschritte-  Aber wie ich sehe, seid ihr ja bestens mit ihm fertig geworden!

 

Dima

 

Hast du uns den Alten auf den Hals geschickt? Auch einer deiner ‚guten’ Freunde?

 

Wlast

 

Ja, wir kommen schon seit Ewigkeiten immer glänzend miteinander. Obwohl er meistens unzufrieden mit mir war, hat er mir nie reingeredet ... ohne Macht läuft auch in der Kirche Nichts... wie in der Politik, in der Miliz, in der Liebe! ......

Einer muss schließlich sagen wo es lang geht!

 

 

Dima

 

 

Du redest wie mein Vater: Einer muss nachgeben!  Damit hat er immer meine Mutter gemeint. Sie hat nachgegeben, aber nur weil er ihr gedroht hat, wenn er getrunken hatte.  Aber das ist doch keine Liebe! ....Liebe kann man nicht erzwingen .......sagt Luba.

 

Wlast

Verlegen

 

So, sagt sie das! Nun bis jetzt habe ich immer alles gekriegt was ich haben wollte,- und ich werde von Allen geliebt!!

 

Dima

 

Außer von Luba, die liebt dich nicht!

 

Freunde

 

Luba liebt dich nicht, liebt dich nicht!

 

Dima

 

Du Wlast? Könntest du dich mal an dein Versprechen erinnern, du wolltest mich doch hier rausholen!!

 

Wlast

jovial

 

Ja natürlich! Ich werde euch beweisen, daß ich ein 'Herz für Kinder' habe!

- Pose Moderator Supershow- 

Es ist mir gelungen, einen berühmten und von euch heiss geliebten Star zu verpflichten!- Nur für euch, eingeflogen aus L.A. ins Gefängnis LEBEDEVA, St.Petersburg,- Applaus! Applaus !

 

 

7. Szene

Auftritt  Idol mit Begleitung       

Song:  „You can go your own Way”,

Showtanz von Idol und seiner Begleitung

Projektionen

                           

                            Dima und seine Freunde wie eine typische Concert audience

                            Im Soundout will der Star sofort verschwinden, doch Dima hält ihn zurück.

 

Dima

Hallo Chris,-  das war einfach Spitze! Der Titel triffts genau!  Du willst doch nicht gleich wieder gehen?

 

Idol

 

Ich kann leider nicht bleiben, ein Gig jagt bei mir den Nächsten, tut mir echt leid!

 

Dima

 

Hey warte doch ! Ich komm mit - du hast doch gesagt:" you can go your own way!"

 

Idol

 

Aber Dima, das ist doch nur ein Song!

 

Dima

 

Ja aber du..... du bist ein Star, du hast doch Connections.... du kannst mich doch   bestimmt hier rausholen!

 

Idol

 

Aber Dima,- ich bin nur ein Künstler/ Sänger/Star !!

 

Dima

 

Aber ich... und meine Freunde, wir könnten für dich arbeiten... dein Merchandising

bei Deinen Concerten überwachen... wir sind die besten Bodyguards, die du kriegen kannst!

 

Dimas Freunde drängeln dienstbeflissen heran

 

Idol

 

Echt nett Dima, - aber dafür hab ich schon meine Leute... Ich muß jetzt gehen, sonst krieg ich Ärger mit meinem Manager, du verstehst?

 

Dima

 

Klar doch....

 

Idol

 

Ihr wart ein super Publikum, ehrlich! .... Man sieht sich!

 

 

Dima  

 

 

Ja....  vielleicht .....Morgen........

                                                                                                                  

                            er kauert sich enttäuscht auf dem Boden zusammen

 

Leise Chor-Repetition„You can go your own Way”

 

Alle ab                 .

 

Auftritt Wärterin   

                            Sie schließt mit einem großen Schlüsselbund rasselnd die Zelle auf.

 

Wärterin

 

 

Dima         

 

Wärterin

Na Jungchen, hast dich schon an die Wände und die Dunkelheit gewöhnt? Hey du da, Morgen kriegst du Besuch!

 

Hab die Schnauze voll von Besuch!

 

Hoho, Supermann, kannst froh sein, daß sich überhaupt einer um dich kümmert!

 

Dima

 

Wer denn?

 

Wärterin

 

Wärterin ab

 

Der Jugendinspektör!  Der wird vielleicht ein besseres Plätzchen für dich finden,- eigentlich hast du das gar nicht verdient!

 

 

Dima

 

Ach, hau ab!... Die Jugendinspektör... Ich hab sie bis jetzt nicht gebraucht... Man sagt, sie sind nett!  Bringen dich in einer „Zuflucht“ unter! Ja gut, da hat man Essen, ein Bett... aber der Rest... du musst dich an feste Zeiten halten, dann kommen Lehrer, Ärzte und Psychologen... total ätzend!  Sie wollen dich ja doch nur ‚wieder eingliedern’... Freiheit ist das bestimmt nicht! Ich kann gut stehlen, ... 

 

weglaufen ... das heißt...  so gut auch wieder nicht!!!!  Bleiben, vertrauen, ist besser...  meint Luba. ... ist das vielleicht die Freiheit?

 

 

 

8. Szene

 

Song:  „Swing low sweet Chariot“ - Chor A-Capella mit Solo “Tod” 

Projektionen

Auftritt  Tod          kuriose, unheimliche Figur auf einem riesigen Rollerf

 

Tanzsolo Tod      fährt / tanzt um Dima herum und betört ihn. Passagen tanzen sie zusammen.

 

 

Dima

Das ist eine geile Art vorwärtszukommen !

 

Tod

 

Ja, es ist geil und kann dich direkt in die Freiheit bringen! Auf dieses Gefährt muss Jeder mal aufsteigen!

 

Dima

 

Hm,- und wer bist du?

 

Tod

 

Ich bin der Steuermann... ich bringe dir die totale Freiheit.

 

Dima

 

Aber was ist das für eine Freiheit?

 

Tod

 

Die ewige Dima... die einzige und süßeste Freiheit... aus der es keine Wiederkehr gibt...  

 

zündet sich einen Joint an

 

 

Dima

 

 

Das passt gut,- hierhin will ich bestimmt nicht zurück.

 

Tod

 

Siehst du, deswegen bin ich ja auch hier.- Was ich verspreche mache ich wahr,- ich werde dich nicht enttäuschen!

 

Dima

 

Versprechen... weißt du, ich habe so meine Erfahrungen mit Versprechen! So viele Leute haben mir heute schon Versprechungen gemacht .... und nicht gehalten!

 

Tod

 

Jaja, früher oder später kommen Alle an diesen Punkt. Sie werden verbittert und hassen alle Menschen... und warten auf den Tod... die Dummen!  Denn der lässt manchmal lange auf sich warten!

 

Dima

 

Das würde mir nicht passieren, eher springe ich in die Neva!

 

Tod

 

 

 

Musik: Chor summt „Swing low“

 

Was für ein schrecklicher Gedanke!  Das kannst du viel schneller, einfacher und angenehmer haben. Wenn du wirklich die einzige, ganz große Freiheit willst, dann habe ich dir

 

packt ein Briefchen mit Stoff aus u. hält es vor Dimas Gesicht

 

Dies ist der Stoff des Vergessens,- für die Reise in die ganz große Freiheit. Du brauchst nicht mal die Zelle zu verlassen,- alles passiert lautlos und schnell,-  ehe auch nur 1 Wärter etwas merkt, bist du schon  f r e i !!!

 

Dima

 

Ist das Schnee, oder was!! Wer weiß was du da zusammen gemixt hast !... Ich kann’s dir sowieso nicht bezahlen und außerdem geht es mir immer so sauschlecht danach!

 

Tod

Bei diesem Stoff gibt es kein ‚danach’, da kannst du todsicher sein!

 

 

Dima

 

 

Was erzählst du da?  Das Zeug ist endgültig... das totale, ultimative knochenharte.... Ende?

 

Tod

Du sagst es Kleiner- und ich bin.... der Tod!.... Wer sonst sollte dir dieses Geschenk machen?

 

Dima

erschreckt

 

Du, der Tod? Dich hab ich mir aber anders vorgestellt!

 

Tod

 

Tut mit leid wenn ich dich enttäusche...

 

Dima

 

Du bist schon o.K. ... nur... ich will gar nicht sterben. Der Tod soll Freiheit sein?

 

Tod

 

Schau, wenn du draußen bist, musst du wieder stehlen, einbrechen, weglaufen, dich verstecken, und dann schnappen sie dich doch... und du sitzt wieder in diesem Loch....Willst du das?  .... nach Hause kannst du nicht mehr.... deine Mutter ist nicht mehr da..... 

 

Dima schaut ihn entsetzt an

 

dein Vater säuft sich ins Grab,- da ist es doch besser, den Schritt in die ewige Freiheit gleich zu tun!!  Da verfolgt dich niemand mehr.....

 

Dima

 

Hau ab....  du machst mir ne Gänsehaut....Ich hab keine Angst vor dem Leben draußen... ich will nur raus hier!

 

Tod

 

 

Eben,- und dieser Stoff macht alles ganz einfach! .... Sonst holt dich niemand hier raus!  Du hast es doch selbst gesagt: „Keiner hat sein Versprechen gehalten.“

 

 

Dima

 

 

So allmählich glaub ich's auch, dass ich hier nicht mehr rauskomme! Alle Freunde, die hier waren, haben mich wieder allein gelassen...    Sag... Kommst du mit.. bist du auch da, und überhaupt wie ist es..... da.....

 

Tod

 

Chor singt Teil von „Swing low“

 

 

 

Tod ab

Das wird sich machen lassen- wenn ich nicht gerade sehr viel zu tun habe......

 

wendet sich ans Publikum  

 

und ich habe immer sehr viel zu tun !!  Aber sorge dich nicht. Bis jetzt ist noch Keiner zurückgekommen und hat sich über schlechte Unterhaltung beklagt! 

 

 

entfernt sich, höhnisch lachend, und lässt Dima ein paar weiße Briefchen mit Stoff

 

 

 

9. Szene

 

Dima                       Bin ich noch zu retten .....seit ein paar Stunden spazieren hier die    sonderbarsten Figuren rein .... und lösen sich in Luft auf..... wie Geister!-

                               Ich glaub, ich spinne! ....  oder? .... hab' ich das Alles wirklich nur geträumt?         

                               .... Nein!.... niemand war hier........ Ich hab' mir Alles nur eingebildet!!!.....

 

 

Song:  „July Morning" (nur Orgelsolo Anfang)

 

Auftritt Luba         Dima weicht vor ihr zurück und wendet sich ab. Luba streckt sogar ihre Hände zu   ihm in die Zelle und berührt ihn, aber Dima ist verzweifelt und wehrt ab, er will    Nichts mehr sehen und hören und kauert sich auf dem Boden (Pritsche)             zusammen.

                               Als Luba geht öffnet sich die Zelle.

Luba ab                

                               Dima schaut ungläubig auf sieht die Zelle offen und tritt zögernd hinaus.

 

Auftritt Sascha  

 

Sascha                    Hey Dima , du bist raus ... ich hab's gewusst du bist doch der Größte!!!

                               Kommst Du mit ?

 

Dima                       Wohin?  Zu deinen Bonsais?... diesen Blutsaugern?  Hast du immer           noch nicht die Schnauze voll?  Mensch Sascha, denk doch mal nach!

 

Sascha                    Verdammt Dima, du hast es doch auch getan, als es dir dreckig ging...        und jetzt..

 

Dima                       Ist schon lange her... und außerdem hab ich mich nicht angesteckt!!

                               Was du jetzt brauchst Sascha sind keineMafia Bonsais sondern n'Arzt!!

 

Sascha                    Ich scheiß auf n' Arzt!

 

Dima                       Aber da gibt's 'ne Adresse wo du...

 

Sascha                    Hör auf damit!  Ich will nicht ins Heim.....! 

                                         Und du musst ständig vor der Miliz weglaufen und Schiss haben wieder     

                               ins Gefängnis zu kommen.  Ist das besser?... Also, was ist jetzt ? ....

                               wir könnten doch... wir Beide...

 

Dima                       Ich will einfach nicht mehr so weitermachen, Sascha... ich weiß noch nicht           

                                    was ich mache.... aber ich mache auf alle Fälle was Anderes....

 

                               Dima wendet sich ab. Sascha packt ihn am Arm doch Dima schüttelt den Kopf.

 

Sascha ab

.

Auftritt Wlast, Pope, Idol, Tod

                               Sie winken Dima auffordernd und verschwinden erst, als Dima sich demonstrativ    von ihnen abwendet.               

Wlast, Pope, Idol, Tod ab

 

Dima                      Luba.... Sie hat mich verstanden.....und was sie über Freiheit gesagt           

                               hat.... ist .....vielleicht....wahr! .... und dann.... dann gibt es ein Morgen?                     .... Ja, Morgen!!!!

 

Musik “July Morning”

Tanzsolo Dima

Bildprojektionen

                               im Soundout holt Dima das Dope-Briefchen aus der Tasche, schaut es lange an,       zögert, steckt es dann in die Hosentasche. Er geht nach links und rechts, nichts scheint verlockend

                               Er entdeckt er das Publikum, geht mitten hinein, spricht Einzelne an.

 

Dima                       Ich weiss nicht wohin ich soll, ich bin dreckig, ich bin verlaust....... 

                               kann ich bei dir wohnen....oder bei dir .. abr bei dir bestimmt......!

 

Big Band Einsatz  - July Morning

                                        

                               Die Saaltüren fliegen auf. Die Milizionäre stürmen herein und nehmen          Aufstellung. Sie warten offensichtlich auf Dima.

 

 

ENDE