DIMITRI
 
Das
Musical zeigt 24 Stunden aus Dimitris Leben: von seiner Inhaftierung auf der
Straße bis zum nächsten Morgengrauen im Gefängnis  "Lebedeva".
 
 
Prolog
Dimitri,
genannt Dima, ist ein Straßenkind "aus Überzeugung".  Er hat auf seine Weise auf der Straße
"Karriere" gemacht, und er wird mit den Schwierigkeiten und Gefahren
fertig!
Er
glaubt, dass die Vorteile, die Freiheit und Abenteuer bieten, überwiegen
gegenüber den Nachteilen wie Hunger, Frieren, Angst vor der Miliz und dem
Gefängnis, vor Misshandlung, sexuellem Missbrauch-- und vor Aids.
Dima
hat sich eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber der 'kleinen Mafia' erkämpft,
und er genießt bei den anderen Straßenkinder-Cliquen ein Ansehen aufgrund
seiner Frechheit und Schläue. – Er weiß auch, dass ihm diese Anerkennung in
einem "bürgerlichen" Dasein nicht zuteil würde.
An
diesem Tag glauben die Kinder, im Getümmel der Menschenmenge auf dem 'Ploschad
Mira', dem Friedensplatz, eine gute Chance zum Stehlen zu haben oder kleine
Geschäfte zu machen, ohne von der Miliz erwischt zu werden.  Normalerweise taucht die dort eher selten
auf. – Aber heute ist das anders!!
 
 
 
 
 
 
 
| Besetzung                                                   Vorspiel                   1. Szene |                        Dimitri, genannt Dima       Leader der Nevski Clique                                Sergej                              älterer Junge                Dschenja                         Mädchen o. Junge                Mitja                                Junge                Sascha                            Mädchen                  Straßenkinder                  Jungen, Mädchen,
  Jugendliche                   Messdiener                      mehrere Jungen/
  Mädchen                Milizionäre                       fünf Männer                Wärterin                           Frau im mittleren
  Alter   Wlast                              Die Macht Luba                               Die Liebe Der Pope                        Die Kirche Das Idol                          Der Popstar Der Tod                                Bonsai Mafiosi                mehrere Männer  (mind. 3)                                Gala Schampanskaja     Mann im Sekthandel                 Vera
  Wodkava               Tochter Irina
  tanzt im Ballett                Ludmilla Kavia                Immobilienmakler                  Begleitung Idol                ManagerIn, Groupies,
  Bodyguards     Im Foyer ;
  Saaltüren zu ; Kiosk geöffnet ; Publikum im Foyer.   Einige
  Straßenkinder mischen sich unauffällig unter das Publikum und betteln
  aufdringlich ("Haste mal'n Euro" ; "Sie sehn aber wirklich
  toll aus. Haben sie was zu essen für mich.") lenken das Publikum ab. Urplötzlich
  Überfall von älteren Straßenkindern auf den Kiosk.  Auf
  dem Schulhof: Pkw mit Blaulicht und quietschenden Reifen. Milizionäre
  springen heraus stürmen ins Foyer. Die Straßenkinder flüchten durch das
  Publikum in den Saal. Die Milizionäre treiben das Publikum in den Saal.
       Sommer ; Straße in
  Petersburg; Touristen (Straßenkinder haben ihre „beste“
  Zeit.)   | 
| Auftritt Dima,  | Mitja,
  Sascha, Sergej mit vielen anderen Straßenkindern | 
 
 
   
    
| Dima  ironisch
   | Hallo Mitja, auch
  zurück von der gesunden Stadtranderholung? – Sieht er nicht gut
  aus! Die Woche im Containerhotel hat dir gut getan.  Den ganzen Tag in
  der Sonne gelegen, was? - ehrlich interessiert- In welchen Container haben sie dich
  gesteckt?  Ich war in Nr. 3.   | 
 | |
|   Mitja  |   Ich war in 19. Beim
  Kolpaschinsko, dem Mistkerl!    die
  Anderen fühlen mit Mitja    7 Tage, und kein
  einziges Mal hat er uns rausgelassen, nur 1 Lampe, Tag und Nacht,- und die
  Luft zum Ersticken. Eine Miesomatte an der Anderen-  aber jede Menge Schnüffelstoff, so viel du wolltest.... so’n
  Kinderdope!!!! | 
 | |
|   Sergej |   Du dröhnst dir noch
  mal den Verstand weg... immer hast du den Kopf in den Wolken. Du bist n’
  echter Junkie! | 
 | |
|   Mitja |   Ja und.... gib mir
  was zu Essen, dann brauch ich den Stoff nicht! | 
 | |
|   Dima |   Mitja warte bis wir
  wieder den ersten Bruch gemacht haben! Wir sind etwas aus der Übung. Ich bin
  auch noch nicht wieder in Topform.... das vergammelte Essen der letzten Woche
  hat mich richtig abgeturnt. | 
 | |
|   Sergej |   Und das alles wegen
  dieser deutsch-russischen Kulturtage: Konzerte, Ballett, Sport! | 
 | |
|   Sascha |   Petersburg, die
  Eistanz-Stadt mitten im Sommer!!!!   | 
 | |
| 
 |   | Alle
  simulieren Eislauf, stehen nebeneinander in einer Reihe, halten sich über
  Kreuz an den Händen, schwenken sie hin u. her und heben abwechselnd ein Bein
  - dabei:  | |
|   Sascha |   Wir stören das
  Stadtbild!—Für eine Woche 'hoch-das-Bein'- | 
 | |
|   Sergej |   Da solln’ die
  Straßen sauber sein! | 
 | |
|       Sascha |       Da läßt man keinen Dreck
  herein!    | 
 | |
|   Dima | schert
  aus der Reihe aus    Und Straßenkinder
  sind ein widerlicher Anblick,- sieh 
  dich doch mal an, du erbärmliches Stück Dreck! | 
 | |
|   Sergej |   Wir stinken. | 
 | |
|   Sascha |   Wir stehlen. | 
 | |
|   Mitja |   Wir stören! | 
 | |
|   Alle   Musik aus |   Also, weg mit dem
  Abschaum, ab in die Container,- raus aus der schönen, sauberen Stadt... der
  Kultur- Metropole Petersburg!      Lachen | 
 | |
|   Dima |   Also, drugi, nichts
  wie an die Arbeit,- raboti, raboti!..... Was ist Sascha! | 
 | |
|   Sascha |   Nee, macht ihr
  man... ich hab keine Lust.... Ich geh nach... na du weißt schon! | 
 | |
|   Dima |   | 
 | |
|   Sascha |   Ach, lass mich...
  da ist es besser als  bei euch auf der
  Straße, da gibt’s Essen, ein’ Schlafplatz, Fernsehn! | 
 | |
|   Dima |   Ja, vor allem ein
  Bett, und 'ne Menge stinkender Kerle, für die du anschaffen mußt! | 
 | |
|     Sascha | 
 | ||
|     Sergej |   Sascha
  geht auf Dima los   Schon gut Sascha - er bringt die Beiden
  auseinander - reg dich
  nicht auf. | 
 | |
|   Dima |   Ist schon lange
  her....  und außerdem hab ich
  mich nicht angesteckt!!! | 
 | |
|   Sergej  zu
  Sascha |   Du weisst doch, es
  gibt andere Möglichkeiten für dich. Ich kenn eine Adresse wo du ...... | 
 | |
|   Sascha |   | 
 | |
|   Sergej |   Na und,- das ist ja
  wohl das kleinste Problem!  Aber da
  sind Ärzte , und vor allem ist es sauber da.  | 
 | |
| Sascha | Ja, und da muss ich
  zur Schule - und andauernd fragen sie dich was du für n’ Beruf lernen
  willst......... Und ihr müsst ständig vor der Miliz weglaufen- und
  habt Schiss ins Gefängnis zu kommen. 
  Ist das besser! | 
 | |
|   Dima  |   Lass sie, Sergej....
  sie ist noch nicht ganz unten.... spätestens in 3 Tagen ist sie wieder
  hier..... wetten?   | 
 | |
| Sascha
  ab   Mitja |     Warte Sascha, ich
  komme mit! | 
 | |
|   Dima/Sergej |   Hey, du bleibst hier!
  Das fehlt noch, dass sie sich dich auch noch vornehmen! | 
 | |
|     Mitja |     Ich will auch
  fernsehn, und essen..... n’ warmes Bett!   | 
 | |
| Dima | Gleich kriegst du
  was zu essen,- warte nur Mitja! Heute machen wir nur mal ein paar
  Fingerübungen - tut
  so als ob er klauen würde - damit wir
  warm werden!  Also, der Kiosk da
  drüben ist fällig für einen Bruch,- da ist heut ein Alter drin, der uns noch
  nicht kennt .... Hab heut noch keine Miliz gesehn.... oder ? | 
 | |
|   Mitja |   Aber dann machst’s
  aber doch gerade Spaß!      Dima/Sergej
  lachen über Mitja | 
 | |
|   Sergej |   O.K.,- der übliche
  Ablauf?! | 
 | |
|   Dima |   Wie  immer,- Mitja , du sagst dem Alten sein
  Laden würde brennen und wenn er rauskommt, lenkst du ihn ab - ich hol' das
  Geld. | 
 | |
|   Sergej |   Ich krieg meinen
  Teil und dann in verschiedene Richtungen! | 
 | |
|   Dima |   Wir sehn uns dann
  am Hähnchengrill „Kulinaria“,- dann los Mitja! | 
 | |
|   Mitja   |   Gebongt!     Sie
  laufen los,  | 
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| Auftritt
  Miliz   Sergej |     Dima, pass
  auf!      Die
  Miliz fängt Dima, Mitja wird verprügelt, Sergej kann gerade so entkommen | 
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|   Iin break:   |   | 
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„Pictures of Home“  jetzt: 1. Str./Refr./2. Str./Refr. Gesungen (Dima + Chor) 
 danach: Improvisation   + Tanzsolo Dima
Bildprojektionen
(Traum/Realität)
 
Im Soundout liegt
Dima erschöpft am Boden
 
                            Ich,  Dimitri,- der Leader der Nevski Clique!   Keiner weiß so viele Tricks um Geld
aufzutreiben. 
                            steigt auf das Bett, um aus dem
Fenster zu sehen; das Fenster ist zu hoch.       
                            Und Keiner war da,
mir zu helfen,-  beinahe hatte ich sie
abgehängt,- verdammt,-      
                            sie waren einfach zu
Viele, kamen von allen Seiten,- diese Bullen!
                            ......... Wer in
aller Welt soll mich hier raus holen!!!!!!
 
Freunde
(Off)      Dima,
du bist der Größte, du bist der Schnellste!“„ Dimitri, du bist der Leader!"
(evtl. Ton Einspielung)
 
     niemand glaubt an
mich! .........Ich glaube nicht mehr
an mich!
                            Bo   e moi,-- Ich muss einfach an was glauben!
 
 
Song: „Lean on me“      erst Chor, ab T 44 Solo Wlast auf Sopran-Stimme des Chors
ohne Soprangruppe, ab T 52 Sopran + Wlast
 
Im Soundout Wlast in
Pose. Dima ist fasziniert und zugleich amüsiert.
Er betastet Wlasts Kostüm. Wlast genießt das, ist
geschmeichelt.
Dima ist ein wenig verlegen und klatscht laut Beifall.
|     Dima                  Und wer bist du?   Wlast                 Ich bin dein Freund !!     Dima                  Und wie heisst du?   sehr skeptisch   Wlast                 Ich heisse Wlast,- und ich bin die
  Macht.... die du nicht hast!!!                             Dima schaut sich Wlast von allen Seiten an    Dima                  Die Jungs von der Mafia, mit denen
  ich so zu tun habe, die sind,------ das Doppelte   abschätzend        von Dir! .......Verzeihung,- habs’ nicht so gemeint! – Du
  siehst wirklich gut aus,---      
                       man muss
  es schließlich nicht nur hier -rechter Oberarm- haben sondern auch hier -                           linker Oberarm   Wlast                 Du hast noch nicht verstanden.                             setzt sich mit Dima auf die Pritsche und tut sehr
  vertraulich.                              Hör zu... ich darf doch Dima zu dir
  sagen.... ich kann dich gut leiden und ich kann                              dich hier raus holen, und dazu brauche
  ich keine Muckies!!!!  Ich habe
  Freunde in                             allen Kreisen der Gesellschaft. Ich
  brauche nur mit den Federn zu rascheln, dann                            tun sie was ich will!   Dima                  Hast du auch Freunde bei
  der........Miliz?       Dima                  Und du kannst mich hier
  rausholen?   Wlast                 So wahr ich Wlast heiße!                               schwört   Dima                  Und
  was kostet das?   Wlast                  Wer wird denn immer gleich an Geld
  denken! Es kostet dich kein Rubelchen!                            .............Du bist mein Freund, und
  wenn du tust was ich dir sage, bist du bald so                             mächtig wie ich! .....                                                      Dima will protestieren kommt aber nicht gegen Wlast an                              ....wir gründen
  die „Liga der Entrechteten“ 
  und du Dima,- wirst ihr Anführer !!   | 
 
 
 
 
 
 
 
                             schon so lange gewartet habe.... endlich!  Endlich werden auch meine Wünsche 
                             wahr.   Hör nur,
sieh nur!  
 
(Lichteffekte
; Projektion schemenhaft das Bild einer Frau) -
 
Musik:
Gesang zum 3. Teil „Then“ 
 
                              Wlast läuft erregt auf und ab
 
 
Wlast                   Das ist es,  Dima sieh nur..... 
 
Dima                    Ich seh' nichts.... was
meinst du.... was siehst du?
 
Wlast                   Eine Frau... ich höre sie,
ich rieche sie....sie ist hier und kommt.... zu mir!
 
                            Dima ist ratlos 
 
3.Szene
 
Musik: direkter Übergang zum Orgel-Intro 1. Teil „Then“ und Song 1. + 2. Teil mit Luba als Sängerin und Tänzerin
 
                            Dima ist wie benommen. Wlast
wendet sich dorthin, wo Luba gerade noch war.
 
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| Wlast | Nun,
  wie fandest du............. | 
|   Dima |   Sie
  ist gegangen! | 
|   Wlast |   Ohne
  was zu sagen? | 
|   Dima |   Und
  du hast es nicht mal gemerkt......sie ist eben.... sie ist eben.... anders! | 
|   Wlast |   Aber
  du verstehst die Frauen, hä ? | 
|   Dima |   Nee,
  das nicht aber ich verstehe vielleicht, was sie über.....ja, über die Liebe
  sagt. | 
|   Wlast |   Ich
  höre...... !!! | 
| ironisch   Dima  verlegen |     Na,
  jedenfalls lügt sie nicht. Sie protzt nicht mit ihren Connections!!  Du hast mit Jesus gesprochen, - da möchte
  ich mal dabei sein!!! | 
|   Wlast |   Siehst
  du, du verstehst mich nicht!  Ich bin die
  Macht, und die Macht ist so alt wie das Universum und so jung wie der neue
  Tag..... die Macht kann gar nicht lügen!......   Macht
  und Liebe haben von jeher die Geschicke der Menschheit geleitet..... Wlast    und
  Luba - seufzt - 
  wir gehören einfach zusammen! | 
|     Dima |   Geste Dima - jetzt dreht er durch   Übrigens,
  du wolltest mich doch hier rausbringen! 
  Wie steht’s damit? | 
|   Wlast |   ...........
  Ah, ja. Aber zuerst muss ich dir ein paar meiner guten Freunde vorstellen. Du
  wirst sehen, daß ich dir nicht zu viel versprochen habe. | 
 
Musik: wieder Teile aus „Sympathy for the Devil“. Mit Schlussakkorddirekter Übergang zum nächsten Song „Oh Champs Elysee“ (Refr./ 1. Str. (s.u.)/Refr.
 
 
 
 
Auftritt Mafia-Männer  gehen
zur Rampe ; Mafia- Pantomime 
(Umbau Friseursalon)   
 
 
4. Szene:  Friseursalon, Frauen singen (s.o.) : 
 
Ja, wir ham's schwer,-
Ja
wir ham's so schwer,-
Der
Sekt, der Tanz, der Kavia,
sie
ruiniern die Mafia,-
und
das ist schlecht für economi -   ja, wir
ham's schwer!!
 
Auftritt Gala Schampanskaja, Vera Wodkava 
 
Die Mafia-Männer gehen langsam von der Rampe nach hinten und
halten sich 
"unauffällig"im Hintergrund.
Sie schauen immer wieder abrupt auf ihre blitzenden
Armbanduhren. 
 
| Vera  Wod. | Ah, Gala Schampanskaja,-
  Sie auch hier daragaja, das ist aber ein Vergnigen,- und immer
  elegant!!!!—Was machen die Geschäfte? | 
|   Gala  Sch. |   Nu, die Geschäfte,
  meine liebe Vera Wodkava, die Geschäfte gehen so  lala,- es kennte bässer sein. 
  Wissen Sie, der Krimsekt ist so gut und so siß wie nie, aber die Leute
  trinken heite, - wie sagt man, 
  Prosecco,- aus Italien! – Ja, mein Mann hat jede Woche ein großes
  Schiff voll mit Krimsekt im Hafen von Petersburg... und    alle trinken diese
  falsche, italienische  Schampanskoje!   U   asna!--- Wenn mein Mann nicht in Internet
  Geschäfte machen wirde,---  oh kakoi
  katastroph !! | 
|   Vera  Wod.   Gala  Sch. |   Was für Geschäfte
  in Internet?    Nu, Sie wissen
  doch...Organhandel!  Da ist die
  Konkurrenz noch nicht so groß!!!!    Aber
  wie geht es Ihnen, meine liebe Vera Wodkava... was macht Techterchen? | 
|   |   | 
| Vera  Wod. | Oh danke, es geht
  gut.  Irina Techterchen tanzt immer
  noch bei Tatjana Schwanseeskaja... sie ist einfach gettlich!!!! | 
|   Gala  Sch. |   Gettlich... nu wer?
  Irina oder Tatjana? | 
|   Vera  Wod. |   Nu, Tatjana
  natirlich...Sie wissen ja, Irinchen hat ein kleines...Gäwichtsproblem---- sie
  muss immer abnehmen,  bednaja, die
  Ärmste! Aber Tatjana Schwanseeskaja ist da ja unerbittlich!- Otschin
  serioosna!  Und nun macht Irina eine
  Kur nach der anderen, eine Woche Kaviar eine Woche Schampanskojoe, immer
  abwechselnd! | 
|   Gala  Sch. |   Bo   e moi!  Das
  ruiniert ja ganze Gesundheit! | 
|   Vera  Wod. |   Ja , man hat's
  schwer!!! | 
 
Song „Oh Champs...“ Refr./
2. Str. (s.u.)/ Refr.
 
Sie
singen und machen gleichzeitig 2 Tanzschritte nach li., 2 nach re,  im Takt der Melodie,  
wie
eine chorus line, nur zu zweit.
 
 
 
 
 
Auftritt
Ludmilla Kavia (sehr
prolmäßiges Outfit)
 
|   Gala Sch. |   Ah, da kommt ja
  auch Ludmilla Kavia! Wie geht es Ihnen meine Liebe! | 
|   Ludm.Kav.               Ludm.Kav. |   Kakoi surpris,- da
  sind wir ja mal wieder alle zusammen! 
  Nu, es geht normalna. Wir sind heute eingeladen,- beim Stadtrat,- mein
  Mann kann ihnen Grundsticke verkaufen!    Einer
  der Mafia Männer -der schicke/dicke Kolja- gibt Dima (in seiner Zelle)
  generös eine Plastiktüte. Ein
  anderer telefoniert mit seinem Handy.
  Ludmilla Kavias
  Handy klingelt. Sie nimmt ihren auffälligen Ohrclip ab. Sie sprechen
  miteinander.    Ja , wer ist da?
  Ah, du bist es..... | 
|   Gala Sch. |   Ihr Mann hat
  bestimmt wieder Wohnungen lärgemacht! | 
| zu
  Vera Wodk.   Vera Wod. |     Schrecklich,- die
  armen alten Leite! | 
|   Ludm. Kav.
   ins
  Handy |   Was soll heißen,
  Stadt kann nicht bezahlen!  Nu dann
  sag ihnen, sie sollen keine Gehälter bezahlen fir ihre Angestellten, dann
  haben sie Geld fir Grundsticke!! | 
|       Gala Sch.  zu
  Vera Wodk. |       Jaja, die Stadt hat
  schon 3 Monate keine Gehälter bezahlt! | 
|   Ludm. Kav. |   Da,da, natirlich,-
  ohne Geld keine Grundsticke!  | 
| ins
  Handy   Gala Sch.  zu
  Vera Wodk. |     Der Mann von Ludmilla
  war friher in alte schlechte Zeit von Kommunismus Baggerfihrer, sogar  "Held der Arbeit" - er kann gut
  alte Wohnungen platt machen! | 
|   Vera Wod. |   Und die alten
  Leute? | 
|   Gala Sch. |   Waas.. er die platt
  machen?   N e i n, dafir hat er doch die
  Straßenkinder!!! (......) | 
|   Ludm. Kav. ins
  Handy |   (Nu, dann hälst du
  eben das Maul  und ich rede mit dem
  Birgermeister!! Bis später!!  
  Kisschen! Kisschen!---- Ja, man hat's schwär! | 
 
 
Mafia-Männer       Gala!
Vera! Ludmilla!
 
                            Die Frauen eilen zu ihnen  
 
Sofort: Song  „I’m a Man” (Chicago), gesungen von einem Mafioso, Refrain alle                                                                 
Tanz Mafia-Männer 
Projektion 
 
 
PAUSE
5. Szene Im
Gefängnis
 
 
Dima
in der Zelle
 
Dima:                   Das also sind Wlasts Freunde!  Hätt ich mit denken können! ..Sie haben sich sehr    
                            verändert!  Vor ein paar Jahren noch waren sie genauso
laut und krawallig wie 
                            gerade eben, aber
heute, auf der Straße, sehen sie aus wie. 
Man erkennt sie 
                            nur an ihren Autos,
ihren Frauen!!!!
                            Ihre Geschäfte sind
heute "legal". Früher haben wir von der Straße öfter für sie          
                            gearbeitet. Ware
verteilen, Schmiere stehn, die Polizei täuschen, Touristen    
                            anbaggern.... heute
nur noch bei ganz dreckigen Sachen....... 
verlegen                wenn's
von denen Keiner gewesen sein will !!! 
Dann können sie großzügig sein,--    
                            so wie eben der
dicke/schicke Kolja... hat mir was dagelassen... phh, dope für Arme!!!
                            
schnüffelt lustlos in die
Plastiktüte 
                            Jetzt haben wir nur
noch mit den Bonsais zu tun... üble
Schläger, Zuhälter,   
                            Ausnutzer ohne
Stil.  Sie haben uns nichts als Drogen
und Aids gebracht ........
                            Sascha, Dschenja und
Alexej gehen für sie anschaffen!  Ja,
meine Freunde   glauben, 
                            dass sie dann vor
den Schlägen der Bonsais sicher sind! 
Pah, und wenn      
                            die Pechnasen dann
kein Geld abliefern, werden sie doch verprügelt oder       
                            rausgeworfen, wie
Abfall.  Einige von uns hat man einfach
"beseitigt"!
                            Ich will einfach
nichts mehr mit den Bonsais zu tun
haben ! 
                            
                            steckt seinen Kopf in die
Plastiktüte 
 
Pfiffe, Rufe (Off)   
Dima, Dimitri, wir sind's, hörst du uns?
 
Auftritt
Sergej, Sascha, Dschenja (Dope-Traum)
 
Alle
                      Dima, was machst du
hier, ich glaub es nicht,- ausgerechnet du!
durcheinander
 
Dima:                   Ach,
ich hab 'nen Moment nicht aufgepasst und schon hatten sie mich am Kragen.   
                            Aber
sagt mir lieber,- habt ihr den Bruch gemacht, Mitja, Sergej, habt ihr das Geld?
 
Sergej                  Nee,-
Alexej hat Prügel bezogen... ich hab gewartet bis die Miliz sich verzieht, aber
   
                            dann
war alles zu spät...sorry !
 
Dima                    So'n
Mist aber auch!
 
Mitja                     Aber
schön hast du's hier,- 'n richtiges Bett!
 
 
Sergej                  Für die Miete, die du hier
zahlst... fast geschenkt!!
 
Dschenja             Du
hast'n Einzelzimmer für dich ganz allein ?! 
 
                            Mitja nimmt Dimas Plastiktüte und
schnüffelt 
 
Dima                    Ehrlich,-
zum Alleinsein komm ich hier gar nicht! 
Iss'n heisser Laden hier.  
                            Hab
schon ne Menge Besuch gehabt!
 
Sascha                Die
Miliz?  Haben sie dich geschlagen?
 
Dima                    Nein,-
sie lassen all möglichen Leute rein, ich versteh das gar nicht!  Hab schon        
                            n'paar
echt nette Typen kennengelernt.
 
Mitja                     Was?  Nette Leute...hier ?!
 
Sascha                Erzähl,
wer!
 
Dima                    Also
zuerst kam Wlast. n'echt geiler Vogel, ganz bunt, mit irren Klamotten.. 
                            (und
Federn.... überall !!
 
Dschenja             N'Transi,-
da musst du aufpassen!
 
Dima                    Du
musst es ja wissen!
 
Dschenja             Mit
Transis hab ich nichts zu tun!
 
Dima                    Nee,
aber mit den Mafia -Assis, bei denen du und Sascha wohnst, die sind doch       
                            Wirklich
das Letzte! Wie stehts bei dir zu Hause.....
                            zu Sascha   hat deine Mutter ne
Wohnung... und dein Vater, trinkt er noch so?
 
Sascha                Ja
nee... iss nich.  Mein Vater hat sie im
Suff wieder so verprügelt, dass sie halb
                                   tot
war.  Ein netter Typ hat sie zu Dr.
Wassil gebracht.  Erst ging es ihr
besser,  
                            dann
ha sie auch wieder angefangen... ich halt es da nicht mehr aus!
 
Dima                    Hej
komm Sascha, iss ja gut !
 
 
Auftritt Mitja         Hallo Mitja, - zurück von der gesunden
Stadtranderholung?
mit Ghettoblaster           
zu den Anderen      Sieht er nicht
gut aus!  Die Woche im Containerhotel hat
dir gut getan,- den   
                            (July Morning)        ganzen Tag in der Sonne gelegen was? In weichen Container
haben sie dich denn                    gesteckt?
 
Mitja                     Ich
war in 19, beim Kolpaschinsko dem Mistkerl. 7 Tage raus gelassen nur
                                   zum Scheissen, die einzige Lampe brannte
Tag und Nacht und die
                            Luft zum
Ersticken....
                                   kannste dir vorstellen... eine Miesomatte
an der Anderen, aber korrekter Sniff
                                   so
viel du wolltest... kusch gemacht... wie Labormäuse!
 
                            Dima          Mitja warte bis ich wieder draußen
bin, dann organisieren wir was vom 
                                   HähnchengriIl
Kulinaria und du kriegst wieder was auf die Rippen!
            
Sergej                  Hier
kommst du so schnell nicht raus !! .............
 
Mitja                     Wie
wär's mal mit Bewegung Jungs,- ich habe die ultimative action mitgebracht!
                                   
                                   legt eine Cassette in den
Ghettoblaster ein 
 
                                   Also,
dawai dawai!
 
 
Song: "Gimnastika"
Tanz der Freunde mit Straßenkinder
 
                            Dima          Ich hab euch ja noch gar nicht von
Luba erzählt!!!!!
in das Soundout
                            
Die Straßenkinder ab
 
Musik: 3. Teil von „Then“ (ohne Gesang) während des Dialogs
 
Dimas Freunde   Hä?
 
Dima                    Ich
sag euch, das ist eine Frau! Sie ist so schön wie.......wie die Sterne am
Himmel.
                                   Ihre
Stimme ist...... wie der Sommerwind!!!!!
 
Dschenja             Oh,
sie ist so schön wie ein schwüler Sommerwind.. 
                                   
                                   Alle
lachen ; Dschenja macht auf sexy.
                                   
                                   ....sie
hat eine Stimme lieblich wie eine lljuschin mit Motorschaden.....
                                   
                                   Alle
lachen
                            
 
Dima                    lhr
versteht überhaupt gar nichts....duraki!!! 
Ihr habt ja keine Ahnung!  Luba
sagt,      
                            Weglaufen,
das ist nicht die richtige Freiheit.. sie sagt, das echte Gefängnis ist,         
                            wenn
man Keinem mehr trauen kann! 
Musik: Gesang-Einsatz des 3.Teils „Then“
                                   
                                   Betroffene Stille
 
Sergej                  Und
wo ist sie nun, deine große Liebe?
 
Dima                    Sie
ist verschwunden, so wie sie gekommen ist,- wieder bei den Sternen denke
ich.             
                            Aber
ihre Worte sind ja noch da,- ihre Stimme, ihr Glanz.
 
                                   Dima
steht allein ; Sascha kommt zu ihm
 
Sascha                Ob
es so was gibt, Dima?
 
Dima                    Das
es was gibt ?
 
Sascha                Leute
denen man trauen kann.... die uns nicht verachten und ausnutzen, die da         
                            sind,
zu einem stehen..... einfach so.... weil du bist wie du bist!
 
Dima                    Ich weiss es nicht Sascha,
ich weiss es einfach nicht.  
(Ton: 
 
 
6. Szene
 
Auftritt
Pope mit mehreren Messdienern
 
                            Die Messdiener tragen eine Sänfte
auf den Schultern, darauf in einem Sessel kauernd die 
                            in ein prächtiges Messgewand
gekleideten Puppe eines Patriarchen. Sie gehen in       
                            gemessenen und
zugleich skurrilen Schritten.
                            Der Pope in der
einen Hand die Schellen und liest murmelnd leiernd demonstrativ versunken   
                            in einem prächtigen
Messbuch.  
 
| Pope
   blickt auf | |
|         Grüß
  dich, großer Bruder, dein Besuch kommt ziemlich.... überraschend. Aber sag,
  was bringst du... ausser Grüßen und Gebeten? .......... | |
|   |   | 
|   |   Und
  was soll ich damit..... hier im Gefängnis ?  | 
|   |   Der
  Friede des Herrn hilft den Seligen, er gibt ihnen Kraft im Glauben und
  Standhaftigkeit in der Tugend... er ist eine Gnade.........Die Unseligen aber
  fürchten den Frieden des Herrn, denn sie sähen Zwietracht, Lüge, Betrug und
  Unterdrückung! | 
|   |   Amen!!! | 
|   Oh
  dann bist du genau richtig hier.....Bruder! 
  Bring deinen Frieden der Miliz und der Mafia!  Die lügen das Blaue vom Himmel, streiten
  wie die Kampfhähne und quälen die Kinder, die hier zu Unrecht sitzen! | |
|   |   Mäßige
  Dich!  Du willst die Gnade des Herrn
  für deine Zwecke missbrauchen! Tatsache ist, dass du mit der Mafia Geschäfte
  machst, dass du stiehlst, lügst und betrügst !!   | 
|   |   Die
  Mafia..... mit denen mach' ich schon lange keine Geschäfte mehr!  Ja, sie benutzen einige von uns, und die
  müssen für die faulen Bonsais anschaffen!    springt auf die Pritsche   Aber
  ich kann für mich selber sorgen! | 
|   |         Irrglaube!  Du kannst nicht für dich sorgen!  Das ist Aufgabe deiner Eltern... und du
  sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es dir wohl ergehe..... | 
|   |   Auf
  welchem Stern lebt der eigentlich ?   | 
|   |   Was
  denkt ihr eigentlich, warum wir auf der Straße leben! Dimas Mutter hat die
  Tuberkulose fertiggemacht und sein Vater hat die Arbeit verloren. Und bei
  Sascha hat die Wohnungsmafia die Miete so raufgesetzt, dass sie nicht mehr
  zahlen konnten,- man hat sie rausgesetzt und sie leben jetzt in einem
  Kellerloch. | 
|   |   Wie
  sagt ihr so schön: "unser täglich Brot gib uns heute"! | 
|   Was
  war denn, als wir  Euch im Winter um
  eine Unterkunft baten, und ein paar Rubel ! Weggescheucht habt ihr uns,- in
  die eiskalte Nacht! Lumpenpack, Teufelsbrut habt ihr uns genannt, und wenn
  einige von uns erfroren sind,- was hat es euch gekümmert! | |
|   |   Und
  jetzt bringt ihr uns d e n  F r i e d
  e n  ! Haut bloss ab ! Verschwindet ! Weg
  hier ! | 
|   |     Dimas Freunde und die Straßenkinder gehen drohend auf den
  Popen und die Messdiener zu
   | 
3. Teil Bigband:
 
                            Die Messdiener stoßen vom Popen
angefeuert immer wieder mit der Sänfte, auf der die           
                            Patriarchen-Puppe hin
und her wankt, in die Straßenkinder hinein. Der Pope benutzt das         
                            Messbuch als
Schlagwaffe und verliert es. Die Straßenkinder verjagen den Popen und die       
                            Messdiener und
feiern ihren Sieg.
 
Messdiener
ab, Pope ab      
Auftritt
Wlast 
Auftritt
Pope         holt hastig sein Messbuch. Pope und Wlast kommen nicht
aneinander vorbei, fassen sich an 
                            den Händen und
tanzen selbstvergessen.
 
Musik :
Menuett von Bläsern
                            
                            Plötzlich halten sie
ertappt ein. Der Patriarch macht vor Wlast ein Kreuzzeichen, Wlast          
                            drängt ihn unsanft
hinaus.
 
Pope
ab, Straßenkinder ab
 
|   Dima |   Hast
  du uns den Alten auf den Hals geschickt? Auch einer deiner ‚guten’ Freunde? | 
|   Wlast |   Ja,
  wir kommen schon seit Ewigkeiten immer glänzend miteinander. Obwohl er
  meistens unzufrieden mit mir war, hat er mir nie reingeredet ... ohne Macht
  läuft auch in der Kirche Nichts... wie in der Politik, in der Miliz, in der
  Liebe! ......  Einer
  muss schließlich sagen wo es lang geht! | 
|     Dima |     Du
  redest wie mein Vater: Einer muss nachgeben! 
  Damit hat er immer meine Mutter gemeint. Sie hat nachgegeben, aber nur
  weil er ihr gedroht hat, wenn er getrunken hatte.  Aber das ist doch keine Liebe! ....Liebe kann man nicht
  erzwingen .......sagt Luba. | 
|   Wlast
   Verlegen |   So,
  sagt sie das! Nun bis jetzt habe ich immer alles gekriegt was ich haben
  wollte,- und ich werde von Allen geliebt!! | 
|   Dima |   Außer
  von Luba, die liebt dich nicht! | 
|   Freunde |   Luba
  liebt dich nicht, liebt dich nicht! | 
|   Dima |   Du
  Wlast? Könntest du dich mal an dein Versprechen erinnern, du wolltest mich
  doch hier rausholen!!  | 
|   Wlast
   jovial |   Ja
  natürlich! Ich werde euch beweisen, daß ich ein 'Herz für Kinder' habe!  - Pose
  Moderator Supershow-   Es
  ist mir gelungen, einen berühmten und von euch heiss geliebten Star zu
  verpflichten!- Nur für euch, eingeflogen aus L.A. ins Gefängnis LEBEDEVA,
  St.Petersburg,- Applaus! Applaus ! | 
 
 
7. Szene
Auftritt  Idol mit
Begleitung        
Song:  „You can go your own Way”, 
Showtanz von Idol und
seiner Begleitung
Projektionen 
                            
                            Dima und seine Freunde wie eine
typische Concert audience
                            Im Soundout will der
Star sofort verschwinden, doch Dima hält ihn zurück.
 
| Dima | Hallo
  Chris,-  das war einfach Spitze! Der
  Titel triffts genau!  Du willst doch
  nicht gleich wieder gehen? | 
|   Idol |   Ich
  kann leider nicht bleiben, ein Gig jagt bei mir den Nächsten, tut mir echt
  leid! | 
|   Dima |   Hey
  warte doch ! Ich komm mit - du hast doch gesagt:" you can go your own
  way!" | 
|   Idol |   Aber
  Dima, das ist doch nur ein Song! | 
|   Dima |   Ja
  aber du..... du bist ein Star, du hast doch Connections.... du kannst mich
  doch   bestimmt hier rausholen! | 
|   Idol |   Aber
  Dima,- ich bin nur ein Künstler/ Sänger/Star !! | 
|   Dima |   Aber
  ich... und meine Freunde, wir könnten für dich arbeiten... dein Merchandising
   bei
  Deinen Concerten überwachen... wir sind die besten Bodyguards, die du kriegen
  kannst!    Dimas Freunde drängeln dienstbeflissen heran  | 
|   Idol |   Echt
  nett Dima, - aber dafür hab ich schon meine Leute... Ich muß jetzt gehen,
  sonst krieg ich Ärger mit meinem Manager, du verstehst?  | 
|   Dima |   Klar
  doch.... | 
|   Idol |   Ihr
  wart ein super Publikum, ehrlich! .... Man sieht sich! | 
|     Dima    |     Ja....  vielleicht .....Morgen........ | 
                                                                                                                  
                            er kauert sich
enttäuscht auf dem Boden zusammen
 
Leise Chor-Repetition„You
can go your own Way”
 
Alle
ab                 .
 
Auftritt Wärterin   
                            Sie schließt mit einem großen Schlüsselbund
rasselnd die Zelle auf.
 
|       |     | 
|   |   | 
|   |   Der
  Jugendinspektör!  Der wird vielleicht
  ein besseres Plätzchen für dich finden,- eigentlich hast du das gar nicht
  verdient!    | 
|   |   Ach, hau ab!... Die
  Jugendinspektör... Ich hab sie bis jetzt nicht gebraucht... Man sagt, sie
  sind nett!  Bringen dich in einer
  „Zuflucht“ unter! Ja gut, da hat man Essen, ein Bett... aber der Rest... du musst
  dich an feste Zeiten halten, dann kommen Lehrer, Ärzte und Psychologen...
  total ätzend!  Sie wollen dich ja doch
  nur ‚wieder eingliedern’... Freiheit ist das bestimmt nicht! Ich kann gut
  stehlen, ...     weglaufen ... das
  heißt...  so gut auch wieder nicht!!!!  Bleiben, vertrauen, ist besser...  meint Luba. ... ist das vielleicht die
  Freiheit? | 
 
 
 
8. Szene
 
Song:  „Swing low sweet Chariot“ - Chor A-Capella mit Solo “Tod”  
Projektionen
Auftritt  Tod          kuriose, unheimliche Figur auf
einem riesigen Rollerf 
 
Tanzsolo
Tod      fährt / tanzt um Dima herum und betört ihn. Passagen
tanzen sie zusammen.
 
 
| Dima | Das ist eine geile
  Art vorwärtszukommen ! | 
|   Tod |   Ja, es ist geil und
  kann dich direkt in die Freiheit bringen! Auf dieses Gefährt muss Jeder mal aufsteigen! | 
|   Dima |   Hm,- und wer bist
  du? | 
|   Tod |   Ich bin der
  Steuermann... ich bringe dir die totale Freiheit. | 
|   Dima |   Aber was ist das
  für eine Freiheit? | 
|   Tod |   Die ewige Dima... die
  einzige und süßeste Freiheit... aus der es keine Wiederkehr gibt...      zündet
  sich einen Joint an | 
|     Dima |     Das passt gut,-
  hierhin will ich bestimmt nicht zurück. | 
|   Tod |   Siehst du, deswegen
  bin ich ja auch hier.- Was ich verspreche mache ich wahr,- ich werde dich
  nicht enttäuschen! | 
|   Dima |   Versprechen...
  weißt du, ich habe so meine Erfahrungen mit Versprechen! So viele Leute haben
  mir heute schon Versprechungen gemacht .... und nicht gehalten! | 
|   Tod |   Jaja, früher oder
  später kommen Alle an diesen Punkt. Sie werden verbittert und hassen alle
  Menschen... und warten auf den Tod... die Dummen!  Denn der lässt manchmal lange auf sich warten! | 
|   Dima |   Das würde mir nicht
  passieren, eher springe ich in die Neva! | 
|   Tod       Musik: Chor summt „Swing low“ |   Was für ein
  schrecklicher Gedanke!  Das kannst du
  viel schneller, einfacher und angenehmer haben. Wenn du wirklich die einzige,
  ganz große Freiheit willst, dann habe ich dir    packt
  ein Briefchen mit Stoff aus u. hält es vor Dimas Gesicht   Dies ist der Stoff
  des Vergessens,- für die Reise in die ganz große Freiheit. Du brauchst nicht
  mal die Zelle zu verlassen,- alles passiert lautlos und schnell,-  ehe auch nur 1 Wärter etwas merkt, bist du
  schon  f r e i !!! | 
|   Dima |   Ist das Schnee,
  oder was!! Wer weiß was du da zusammen gemixt hast !... Ich kann’s dir
  sowieso nicht bezahlen und außerdem geht es mir immer so sauschlecht danach!   | 
| Tod | Bei diesem Stoff gibt
  es kein ‚danach’, da kannst du todsicher sein! | 
|     Dima |     Was erzählst du
  da?  Das Zeug ist endgültig... das
  totale, ultimative knochenharte.... Ende?   | 
| Tod | Du sagst es
  Kleiner- und ich bin.... der Tod!.... Wer sonst sollte dir dieses Geschenk machen? | 
|   Dima  erschreckt |   Du, der Tod? Dich
  hab ich mir aber anders vorgestellt! | 
|   Tod |   | 
|   Dima |   Du bist schon o.K.
  ... nur... ich will gar nicht sterben. Der Tod soll Freiheit sein? | 
|   Tod |   Schau, wenn du
  draußen bist, musst du wieder stehlen, einbrechen, weglaufen, dich
  verstecken, und dann schnappen sie dich doch... und du sitzt wieder in diesem
  Loch....Willst du das?  .... nach
  Hause kannst du nicht mehr.... deine Mutter ist nicht mehr da.....     Dima
  schaut ihn entsetzt an   dein Vater säuft
  sich ins Grab,- da ist es doch besser, den Schritt in die ewige Freiheit
  gleich zu tun!!  Da verfolgt dich
  niemand mehr..... | 
|   Dima |   Hau ab....  du machst mir ne Gänsehaut....Ich hab
  keine Angst vor dem Leben draußen... ich will nur raus hier! | 
|   Tod    |   Eben,- und dieser
  Stoff macht alles ganz einfach! .... Sonst holt dich niemand hier raus!  Du hast es doch selbst gesagt: „Keiner hat
  sein Versprechen gehalten.“ | 
|     Dima |     So allmählich glaub
  ich's auch, dass ich hier nicht mehr rauskomme! Alle Freunde, die hier waren,
  haben mich wieder allein gelassen...   
  Sag... Kommst du mit.. bist du auch da, und überhaupt wie ist es.....
  da.....   | 
| Tod   Chor singt Teil von „Swing low“       Tod
  ab | Das wird sich
  machen lassen- wenn ich nicht gerade sehr viel zu tun habe......   wendet
  sich ans Publikum      und ich habe immer
  sehr viel zu tun !!  Aber sorge dich
  nicht. Bis jetzt ist noch Keiner zurückgekommen und hat sich über schlechte
  Unterhaltung beklagt!       entfernt
  sich, höhnisch lachend, und lässt Dima ein paar weiße Briefchen mit Stoff | 
 
 
 
9. Szene
 
Dima                       Bin ich noch zu retten
.....seit ein paar Stunden spazieren hier die    sonderbarsten
Figuren rein .... und lösen sich in Luft auf..... wie Geister!- 
                               Ich glaub, ich
spinne! ....  oder? .... hab' ich das
Alles wirklich nur geträumt?          
                               .... Nein!....
niemand war hier........ Ich hab' mir Alles nur eingebildet!!!.....
Auftritt Luba         Dima weicht vor ihr zurück und wendet
sich ab. Luba streckt sogar ihre Hände zu   ihm
in die Zelle und berührt ihn, aber Dima ist verzweifelt und wehrt ab, er will    Nichts mehr sehen und hören und kauert sich
auf dem Boden (Pritsche)             zusammen.
                               Als
Luba geht öffnet sich die Zelle.
Luba ab                 
                               Dima
schaut ungläubig auf sieht die Zelle offen und tritt zögernd hinaus.
 
Auftritt Sascha  
 
Sascha                    Hey Dima , du bist raus ...
ich hab's gewusst du bist doch der Größte!!!
                               Kommst
Du mit ?
 
Dima                       Wohin?  Zu deinen Bonsais?... diesen
Blutsaugern?  Hast du immer           noch nicht die Schnauze voll?  Mensch Sascha, denk doch mal nach!
 
Sascha                    Verdammt Dima, du hast es
doch auch getan, als es dir dreckig ging...        und
jetzt..
 
Dima                       Ist schon lange her...
und außerdem hab ich mich nicht angesteckt!!
                               Was
du jetzt brauchst Sascha sind keineMafia Bonsais sondern n'Arzt!!
 
Sascha                    Ich scheiß auf n' Arzt!
 
Dima                       Aber
da gibt's 'ne Adresse wo du...
 
Sascha                    Hör
auf damit!  Ich will nicht ins
Heim.....!  
                                         Und du musst ständig vor der
Miliz weglaufen und Schiss haben wieder      
                               ins Gefängnis zu kommen.  Ist das besser?... Also, was ist jetzt ?
....
                               wir
könnten doch... wir Beide...
 
Dima                       Ich will einfach nicht mehr so weitermachen,
Sascha... ich weiß noch nicht            
                                    was ich mache.... aber ich mache
auf alle Fälle was Anderes.... 
 
                               Dima
wendet sich ab. Sascha packt ihn am Arm doch Dima schüttelt den Kopf. 
 
Sascha ab
.
Auftritt Wlast, Pope, Idol, Tod
                               Sie
winken Dima auffordernd und verschwinden erst, als Dima sich demonstrativ    von ihnen abwendet.               
Wlast, Pope, Idol, Tod ab 
 
                               im Soundout holt Dima das Dope-Briefchen aus
der Tasche, schaut es lange an,       zögert,
steckt es dann in die Hosentasche. Er geht nach links und rechts, nichts  scheint verlockend
                               Er
entdeckt er das Publikum, geht mitten hinein, spricht Einzelne an. 
 
Dima                       Ich
weiss nicht wohin ich soll, ich bin dreckig, ich bin verlaust.......  
                               kann
ich bei dir wohnen....oder bei dir .. abr bei dir bestimmt......!
 
Big
Band Einsatz  - July Morning
                                         
                               Die
Saaltüren fliegen auf. Die Milizionäre stürmen herein und nehmen          Aufstellung. Sie warten offensichtlich
auf Dima. 
 
 
ENDE