DIMITRI
Das
Musical zeigt 24 Stunden aus Dimitris Leben: von seiner Inhaftierung auf der
Straße bis zum nächsten Morgengrauen im Gefängnis "Lebedeva".
Prolog
Dimitri,
genannt Dima, ist ein Straßenkind "aus Überzeugung". Er hat auf seine Weise auf der Straße
"Karriere" gemacht, und er wird mit den Schwierigkeiten und Gefahren
fertig!
Er
glaubt, dass die Vorteile, die Freiheit und Abenteuer bieten, überwiegen
gegenüber den Nachteilen wie Hunger, Frieren, Angst vor der Miliz und dem
Gefängnis, vor Misshandlung, sexuellem Missbrauch-- und vor Aids.
Dima
hat sich eine gewisse Unabhängigkeit gegenüber der 'kleinen Mafia' erkämpft,
und er genießt bei den anderen Straßenkinder-Cliquen ein Ansehen aufgrund
seiner Frechheit und Schläue. – Er weiß auch, dass ihm diese Anerkennung in
einem "bürgerlichen" Dasein nicht zuteil würde.
An
diesem Tag glauben die Kinder, im Getümmel der Menschenmenge auf dem 'Ploschad
Mira', dem Friedensplatz, eine gute Chance zum Stehlen zu haben oder kleine
Geschäfte zu machen, ohne von der Miliz erwischt zu werden. Normalerweise taucht die dort eher selten
auf. – Aber heute ist das anders!!
Besetzung Vorspiel 1. Szene |
Dimitri, genannt Dima Leader der Nevski Clique Sergej älterer Junge Dschenja Mädchen o. Junge Mitja Junge Sascha Mädchen Straßenkinder Jungen, Mädchen,
Jugendliche Messdiener mehrere Jungen/
Mädchen Milizionäre fünf Männer Wärterin Frau im mittleren
Alter Wlast Die Macht Luba Die Liebe Der Pope Die Kirche Das Idol Der Popstar Der Tod Bonsai Mafiosi mehrere Männer (mind. 3) Gala Schampanskaja Mann im Sekthandel Vera
Wodkava Tochter Irina
tanzt im Ballett Ludmilla Kavia Immobilienmakler Begleitung Idol ManagerIn, Groupies,
Bodyguards Im Foyer ;
Saaltüren zu ; Kiosk geöffnet ; Publikum im Foyer. Einige
Straßenkinder mischen sich unauffällig unter das Publikum und betteln
aufdringlich ("Haste mal'n Euro" ; "Sie sehn aber wirklich
toll aus. Haben sie was zu essen für mich.") lenken das Publikum ab. Urplötzlich
Überfall von älteren Straßenkindern auf den Kiosk. Auf
dem Schulhof: Pkw mit Blaulicht und quietschenden Reifen. Milizionäre
springen heraus stürmen ins Foyer. Die Straßenkinder flüchten durch das
Publikum in den Saal. Die Milizionäre treiben das Publikum in den Saal.
Sommer ; Straße in
Petersburg; Touristen (Straßenkinder haben ihre „beste“
Zeit.) |
Auftritt Dima, |
Mitja,
Sascha, Sergej mit vielen anderen Straßenkindern |
Dima ironisch
|
Hallo Mitja, auch
zurück von der gesunden Stadtranderholung? – Sieht er nicht gut
aus! Die Woche im Containerhotel hat dir gut getan. Den ganzen Tag in
der Sonne gelegen, was? - ehrlich interessiert- In welchen Container haben sie dich
gesteckt? Ich war in Nr. 3. |
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Mitja |
Ich war in 19. Beim
Kolpaschinsko, dem Mistkerl! die
Anderen fühlen mit Mitja 7 Tage, und kein
einziges Mal hat er uns rausgelassen, nur 1 Lampe, Tag und Nacht,- und die
Luft zum Ersticken. Eine Miesomatte an der Anderen- aber jede Menge Schnüffelstoff, so viel du wolltest.... so’n
Kinderdope!!!! |
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Sergej |
Du dröhnst dir noch
mal den Verstand weg... immer hast du den Kopf in den Wolken. Du bist n’
echter Junkie! |
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Mitja |
Ja und.... gib mir
was zu Essen, dann brauch ich den Stoff nicht! |
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Dima |
Mitja warte bis wir
wieder den ersten Bruch gemacht haben! Wir sind etwas aus der Übung. Ich bin
auch noch nicht wieder in Topform.... das vergammelte Essen der letzten Woche
hat mich richtig abgeturnt. |
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Sergej |
Und das alles wegen
dieser deutsch-russischen Kulturtage: Konzerte, Ballett, Sport! |
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Sascha |
Petersburg, die
Eistanz-Stadt mitten im Sommer!!!! |
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Alle
simulieren Eislauf, stehen nebeneinander in einer Reihe, halten sich über
Kreuz an den Händen, schwenken sie hin u. her und heben abwechselnd ein Bein
- dabei: |
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Sascha |
Wir stören das
Stadtbild!—Für eine Woche 'hoch-das-Bein'- |
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Sergej |
Da solln’ die
Straßen sauber sein! |
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Sascha |
Da läßt man keinen Dreck
herein! |
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Dima |
schert
aus der Reihe aus Und Straßenkinder
sind ein widerlicher Anblick,- sieh
dich doch mal an, du erbärmliches Stück Dreck! |
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Sergej |
Wir stinken. |
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Sascha |
Wir stehlen. |
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Mitja |
Wir stören! |
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Alle Musik aus |
Also, weg mit dem
Abschaum, ab in die Container,- raus aus der schönen, sauberen Stadt... der
Kultur- Metropole Petersburg! Lachen |
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Dima |
Also, drugi, nichts
wie an die Arbeit,- raboti, raboti!..... Was ist Sascha! |
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Sascha |
Nee, macht ihr
man... ich hab keine Lust.... Ich geh nach... na du weißt schon! |
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Dima |
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Sascha |
Ach, lass mich...
da ist es besser als bei euch auf der
Straße, da gibt’s Essen, ein’ Schlafplatz, Fernsehn! |
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Dima |
Ja, vor allem ein
Bett, und 'ne Menge stinkender Kerle, für die du anschaffen mußt! |
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Sascha |
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Sergej |
Sascha
geht auf Dima los Schon gut Sascha - er bringt die Beiden
auseinander - reg dich
nicht auf. |
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Dima |
Ist schon lange
her.... und außerdem hab ich
mich nicht angesteckt!!! |
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Sergej zu
Sascha |
Du weisst doch, es
gibt andere Möglichkeiten für dich. Ich kenn eine Adresse wo du ...... |
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Sascha |
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Sergej |
Na und,- das ist ja
wohl das kleinste Problem! Aber da
sind Ärzte , und vor allem ist es sauber da. |
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Sascha |
Ja, und da muss ich
zur Schule - und andauernd fragen sie dich was du für n’ Beruf lernen
willst......... Und ihr müsst ständig vor der Miliz weglaufen- und
habt Schiss ins Gefängnis zu kommen.
Ist das besser! |
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Dima |
Lass sie, Sergej....
sie ist noch nicht ganz unten.... spätestens in 3 Tagen ist sie wieder
hier..... wetten? |
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Sascha
ab Mitja |
Warte Sascha, ich
komme mit! |
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Dima/Sergej |
Hey, du bleibst hier!
Das fehlt noch, dass sie sich dich auch noch vornehmen! |
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Mitja |
Ich will auch
fernsehn, und essen..... n’ warmes Bett! |
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Dima |
Gleich kriegst du
was zu essen,- warte nur Mitja! Heute machen wir nur mal ein paar
Fingerübungen - tut
so als ob er klauen würde - damit wir
warm werden! Also, der Kiosk da
drüben ist fällig für einen Bruch,- da ist heut ein Alter drin, der uns noch
nicht kennt .... Hab heut noch keine Miliz gesehn.... oder ? |
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Mitja |
Aber dann machst’s
aber doch gerade Spaß! Dima/Sergej
lachen über Mitja |
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Sergej |
O.K.,- der übliche
Ablauf?! |
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Dima |
Wie immer,- Mitja , du sagst dem Alten sein
Laden würde brennen und wenn er rauskommt, lenkst du ihn ab - ich hol' das
Geld. |
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Sergej |
Ich krieg meinen
Teil und dann in verschiedene Richtungen! |
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Dima |
Wir sehn uns dann
am Hähnchengrill „Kulinaria“,- dann los Mitja! |
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Mitja |
Gebongt! Sie
laufen los, |
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Auftritt
Miliz Sergej |
Dima, pass
auf! Die
Miliz fängt Dima, Mitja wird verprügelt, Sergej kann gerade so entkommen |
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Iin break: |
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„Pictures of Home“ jetzt: 1. Str./Refr./2. Str./Refr. Gesungen (Dima + Chor)
danach: Improvisation + Tanzsolo Dima
Bildprojektionen
(Traum/Realität)
Im Soundout liegt
Dima erschöpft am Boden
Ich, Dimitri,- der Leader der Nevski Clique! Keiner weiß so viele Tricks um Geld
aufzutreiben.
steigt auf das Bett, um aus dem
Fenster zu sehen; das Fenster ist zu hoch.
Und Keiner war da,
mir zu helfen,- beinahe hatte ich sie
abgehängt,- verdammt,-
sie waren einfach zu
Viele, kamen von allen Seiten,- diese Bullen!
......... Wer in
aller Welt soll mich hier raus holen!!!!!!
Freunde
(Off) Dima,
du bist der Größte, du bist der Schnellste!“„ Dimitri, du bist der Leader!"
(evtl. Ton Einspielung)
niemand glaubt an
mich! .........Ich glaube nicht mehr
an mich!
Bo e moi,-- Ich muss einfach an was glauben!
Song: „Lean on me“ erst Chor, ab T 44 Solo Wlast auf Sopran-Stimme des Chors
ohne Soprangruppe, ab T 52 Sopran + Wlast
Im Soundout Wlast in
Pose. Dima ist fasziniert und zugleich amüsiert.
Er betastet Wlasts Kostüm. Wlast genießt das, ist
geschmeichelt.
Dima ist ein wenig verlegen und klatscht laut Beifall.
Dima Und wer bist du? Wlast Ich bin dein Freund !! Dima Und wie heisst du? sehr skeptisch Wlast Ich heisse Wlast,- und ich bin die
Macht.... die du nicht hast!!! Dima schaut sich Wlast von allen Seiten an Dima Die Jungs von der Mafia, mit denen
ich so zu tun habe, die sind,------ das Doppelte abschätzend von Dir! .......Verzeihung,- habs’ nicht so gemeint! – Du
siehst wirklich gut aus,---
man muss
es schließlich nicht nur hier -rechter Oberarm- haben sondern auch hier - linker Oberarm Wlast Du hast noch nicht verstanden. setzt sich mit Dima auf die Pritsche und tut sehr
vertraulich. Hör zu... ich darf doch Dima zu dir
sagen.... ich kann dich gut leiden und ich kann dich hier raus holen, und dazu brauche
ich keine Muckies!!!! Ich habe
Freunde in allen Kreisen der Gesellschaft. Ich
brauche nur mit den Federn zu rascheln, dann tun sie was ich will! Dima Hast du auch Freunde bei
der........Miliz? Dima Und du kannst mich hier
rausholen? Wlast So wahr ich Wlast heiße! schwört Dima Und
was kostet das? Wlast Wer wird denn immer gleich an Geld
denken! Es kostet dich kein Rubelchen! .............Du bist mein Freund, und
wenn du tust was ich dir sage, bist du bald so mächtig wie ich! ..... Dima will protestieren kommt aber nicht gegen Wlast an ....wir gründen
die „Liga der Entrechteten“
und du Dima,- wirst ihr Anführer !! |
schon so lange gewartet habe.... endlich! Endlich werden auch meine Wünsche
wahr. Hör nur,
sieh nur!
(Lichteffekte
; Projektion schemenhaft das Bild einer Frau) -
Musik:
Gesang zum 3. Teil „Then“
Wlast läuft erregt auf und ab
Wlast Das ist es, Dima sieh nur.....
Dima Ich seh' nichts.... was
meinst du.... was siehst du?
Wlast Eine Frau... ich höre sie,
ich rieche sie....sie ist hier und kommt.... zu mir!
Dima ist ratlos
3.Szene
Musik: direkter Übergang zum Orgel-Intro 1. Teil „Then“ und Song 1. + 2. Teil mit Luba als Sängerin und Tänzerin
Dima ist wie benommen. Wlast
wendet sich dorthin, wo Luba gerade noch war.
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Wlast |
Nun,
wie fandest du............. |
Dima |
Sie
ist gegangen! |
Wlast |
Ohne
was zu sagen? |
Dima |
Und
du hast es nicht mal gemerkt......sie ist eben.... sie ist eben.... anders! |
Wlast |
Aber
du verstehst die Frauen, hä ? |
Dima |
Nee,
das nicht aber ich verstehe vielleicht, was sie über.....ja, über die Liebe
sagt. |
Wlast |
Ich
höre...... !!! |
ironisch Dima verlegen |
Na,
jedenfalls lügt sie nicht. Sie protzt nicht mit ihren Connections!! Du hast mit Jesus gesprochen, - da möchte
ich mal dabei sein!!! |
Wlast |
Siehst
du, du verstehst mich nicht! Ich bin die
Macht, und die Macht ist so alt wie das Universum und so jung wie der neue
Tag..... die Macht kann gar nicht lügen!...... Macht
und Liebe haben von jeher die Geschicke der Menschheit geleitet..... Wlast und
Luba - seufzt -
wir gehören einfach zusammen! |
Dima |
Geste Dima - jetzt dreht er durch Übrigens,
du wolltest mich doch hier rausbringen!
Wie steht’s damit? |
Wlast |
...........
Ah, ja. Aber zuerst muss ich dir ein paar meiner guten Freunde vorstellen. Du
wirst sehen, daß ich dir nicht zu viel versprochen habe. |
Musik: wieder Teile aus „Sympathy for the Devil“. Mit Schlussakkorddirekter Übergang zum nächsten Song „Oh Champs Elysee“ (Refr./ 1. Str. (s.u.)/Refr.
Auftritt Mafia-Männer gehen
zur Rampe ; Mafia- Pantomime
(Umbau Friseursalon)
4. Szene: Friseursalon, Frauen singen (s.o.) :
Ja, wir ham's schwer,-
Ja
wir ham's so schwer,-
Der
Sekt, der Tanz, der Kavia,
sie
ruiniern die Mafia,-
und
das ist schlecht für economi - ja, wir
ham's schwer!!
Auftritt Gala Schampanskaja, Vera Wodkava
Die Mafia-Männer gehen langsam von der Rampe nach hinten und
halten sich
"unauffällig"im Hintergrund.
Sie schauen immer wieder abrupt auf ihre blitzenden
Armbanduhren.
Vera Wod. |
Ah, Gala Schampanskaja,-
Sie auch hier daragaja, das ist aber ein Vergnigen,- und immer
elegant!!!!—Was machen die Geschäfte? |
Gala Sch. |
Nu, die Geschäfte,
meine liebe Vera Wodkava, die Geschäfte gehen so lala,- es kennte bässer sein.
Wissen Sie, der Krimsekt ist so gut und so siß wie nie, aber die Leute
trinken heite, - wie sagt man,
Prosecco,- aus Italien! – Ja, mein Mann hat jede Woche ein großes
Schiff voll mit Krimsekt im Hafen von Petersburg... und alle trinken diese
falsche, italienische Schampanskoje! U asna!--- Wenn mein Mann nicht in Internet
Geschäfte machen wirde,--- oh kakoi
katastroph !! |
Vera Wod. Gala Sch. |
Was für Geschäfte
in Internet? Nu, Sie wissen
doch...Organhandel! Da ist die
Konkurrenz noch nicht so groß!!!! Aber
wie geht es Ihnen, meine liebe Vera Wodkava... was macht Techterchen? |
|
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Vera Wod. |
Oh danke, es geht
gut. Irina Techterchen tanzt immer
noch bei Tatjana Schwanseeskaja... sie ist einfach gettlich!!!! |
Gala Sch. |
Gettlich... nu wer?
Irina oder Tatjana? |
Vera Wod. |
Nu, Tatjana
natirlich...Sie wissen ja, Irinchen hat ein kleines...Gäwichtsproblem---- sie
muss immer abnehmen, bednaja, die
Ärmste! Aber Tatjana Schwanseeskaja ist da ja unerbittlich!- Otschin
serioosna! Und nun macht Irina eine
Kur nach der anderen, eine Woche Kaviar eine Woche Schampanskojoe, immer
abwechselnd! |
Gala Sch. |
Bo e moi! Das
ruiniert ja ganze Gesundheit! |
Vera Wod. |
Ja , man hat's
schwer!!! |
Song „Oh Champs...“ Refr./
2. Str. (s.u.)/ Refr.
Sie
singen und machen gleichzeitig 2 Tanzschritte nach li., 2 nach re, im Takt der Melodie,
wie
eine chorus line, nur zu zweit.
Auftritt
Ludmilla Kavia (sehr
prolmäßiges Outfit)
Gala Sch. |
Ah, da kommt ja
auch Ludmilla Kavia! Wie geht es Ihnen meine Liebe! |
Ludm.Kav. Ludm.Kav. |
Kakoi surpris,- da
sind wir ja mal wieder alle zusammen!
Nu, es geht normalna. Wir sind heute eingeladen,- beim Stadtrat,- mein
Mann kann ihnen Grundsticke verkaufen! Einer
der Mafia Männer -der schicke/dicke Kolja- gibt Dima (in seiner Zelle)
generös eine Plastiktüte. Ein
anderer telefoniert mit seinem Handy.
Ludmilla Kavias
Handy klingelt. Sie nimmt ihren auffälligen Ohrclip ab. Sie sprechen
miteinander. Ja , wer ist da?
Ah, du bist es..... |
Gala Sch. |
Ihr Mann hat
bestimmt wieder Wohnungen lärgemacht! |
zu
Vera Wodk. Vera Wod. |
Schrecklich,- die
armen alten Leite! |
Ludm. Kav.
ins
Handy |
Was soll heißen,
Stadt kann nicht bezahlen! Nu dann
sag ihnen, sie sollen keine Gehälter bezahlen fir ihre Angestellten, dann
haben sie Geld fir Grundsticke!! |
Gala Sch. zu
Vera Wodk. |
Jaja, die Stadt hat
schon 3 Monate keine Gehälter bezahlt! |
Ludm. Kav. |
Da,da, natirlich,-
ohne Geld keine Grundsticke! |
ins
Handy Gala Sch. zu
Vera Wodk. |
Der Mann von Ludmilla
war friher in alte schlechte Zeit von Kommunismus Baggerfihrer, sogar "Held der Arbeit" - er kann gut
alte Wohnungen platt machen! |
Vera Wod. |
Und die alten
Leute? |
Gala Sch. |
Waas.. er die platt
machen? N e i n, dafir hat er doch die
Straßenkinder!!! (......) |
Ludm. Kav. ins
Handy |
(Nu, dann hälst du
eben das Maul und ich rede mit dem
Birgermeister!! Bis später!!
Kisschen! Kisschen!---- Ja, man hat's schwär! |
Mafia-Männer Gala!
Vera! Ludmilla!
Die Frauen eilen zu ihnen
Sofort: Song „I’m a Man” (Chicago), gesungen von einem Mafioso, Refrain alle
Tanz Mafia-Männer
Projektion
PAUSE
5. Szene Im
Gefängnis
Dima
in der Zelle
Dima: Das also sind Wlasts Freunde! Hätt ich mit denken können! ..Sie haben sich sehr
verändert! Vor ein paar Jahren noch waren sie genauso
laut und krawallig wie
gerade eben, aber
heute, auf der Straße, sehen sie aus wie.
Man erkennt sie
nur an ihren Autos,
ihren Frauen!!!!
Ihre Geschäfte sind
heute "legal". Früher haben wir von der Straße öfter für sie
gearbeitet. Ware
verteilen, Schmiere stehn, die Polizei täuschen, Touristen
anbaggern.... heute
nur noch bei ganz dreckigen Sachen.......
verlegen wenn's
von denen Keiner gewesen sein will !!!
Dann können sie großzügig sein,--
so wie eben der
dicke/schicke Kolja... hat mir was dagelassen... phh, dope für Arme!!!
schnüffelt lustlos in die
Plastiktüte
Jetzt haben wir nur
noch mit den Bonsais zu tun... üble
Schläger, Zuhälter,
Ausnutzer ohne
Stil. Sie haben uns nichts als Drogen
und Aids gebracht ........
Sascha, Dschenja und
Alexej gehen für sie anschaffen! Ja,
meine Freunde glauben,
dass sie dann vor
den Schlägen der Bonsais sicher sind!
Pah, und wenn
die Pechnasen dann
kein Geld abliefern, werden sie doch verprügelt oder
rausgeworfen, wie
Abfall. Einige von uns hat man einfach
"beseitigt"!
Ich will einfach
nichts mehr mit den Bonsais zu tun
haben !
steckt seinen Kopf in die
Plastiktüte
Pfiffe, Rufe (Off)
Dima, Dimitri, wir sind's, hörst du uns?
Auftritt
Sergej, Sascha, Dschenja (Dope-Traum)
Alle
Dima, was machst du
hier, ich glaub es nicht,- ausgerechnet du!
durcheinander
Dima: Ach,
ich hab 'nen Moment nicht aufgepasst und schon hatten sie mich am Kragen.
Aber
sagt mir lieber,- habt ihr den Bruch gemacht, Mitja, Sergej, habt ihr das Geld?
Sergej Nee,-
Alexej hat Prügel bezogen... ich hab gewartet bis die Miliz sich verzieht, aber
dann
war alles zu spät...sorry !
Dima So'n
Mist aber auch!
Mitja Aber
schön hast du's hier,- 'n richtiges Bett!
Sergej Für die Miete, die du hier
zahlst... fast geschenkt!!
Dschenja Du
hast'n Einzelzimmer für dich ganz allein ?!
Mitja nimmt Dimas Plastiktüte und
schnüffelt
Dima Ehrlich,-
zum Alleinsein komm ich hier gar nicht!
Iss'n heisser Laden hier.
Hab
schon ne Menge Besuch gehabt!
Sascha Die
Miliz? Haben sie dich geschlagen?
Dima Nein,-
sie lassen all möglichen Leute rein, ich versteh das gar nicht! Hab schon
n'paar
echt nette Typen kennengelernt.
Mitja Was? Nette Leute...hier ?!
Sascha Erzähl,
wer!
Dima Also
zuerst kam Wlast. n'echt geiler Vogel, ganz bunt, mit irren Klamotten..
(und
Federn.... überall !!
Dschenja N'Transi,-
da musst du aufpassen!
Dima Du
musst es ja wissen!
Dschenja Mit
Transis hab ich nichts zu tun!
Dima Nee,
aber mit den Mafia -Assis, bei denen du und Sascha wohnst, die sind doch
Wirklich
das Letzte! Wie stehts bei dir zu Hause.....
zu Sascha hat deine Mutter ne
Wohnung... und dein Vater, trinkt er noch so?
Sascha Ja
nee... iss nich. Mein Vater hat sie im
Suff wieder so verprügelt, dass sie halb
tot
war. Ein netter Typ hat sie zu Dr.
Wassil gebracht. Erst ging es ihr
besser,
dann
ha sie auch wieder angefangen... ich halt es da nicht mehr aus!
Dima Hej
komm Sascha, iss ja gut !
Auftritt Mitja Hallo Mitja, - zurück von der gesunden
Stadtranderholung?
mit Ghettoblaster
zu den Anderen Sieht er nicht
gut aus! Die Woche im Containerhotel hat
dir gut getan,- den
(July Morning) ganzen Tag in der Sonne gelegen was? In weichen Container
haben sie dich denn gesteckt?
Mitja Ich
war in 19, beim Kolpaschinsko dem Mistkerl. 7 Tage raus gelassen nur
zum Scheissen, die einzige Lampe brannte
Tag und Nacht und die
Luft zum
Ersticken....
kannste dir vorstellen... eine Miesomatte
an der Anderen, aber korrekter Sniff
so
viel du wolltest... kusch gemacht... wie Labormäuse!
Dima Mitja warte bis ich wieder draußen
bin, dann organisieren wir was vom
HähnchengriIl
Kulinaria und du kriegst wieder was auf die Rippen!
Sergej Hier
kommst du so schnell nicht raus !! .............
Mitja Wie
wär's mal mit Bewegung Jungs,- ich habe die ultimative action mitgebracht!
legt eine Cassette in den
Ghettoblaster ein
Also,
dawai dawai!
Song: "Gimnastika"
Tanz der Freunde mit Straßenkinder
Dima Ich hab euch ja noch gar nicht von
Luba erzählt!!!!!
in das Soundout
Die Straßenkinder ab
Musik: 3. Teil von „Then“ (ohne Gesang) während des Dialogs
Dimas Freunde Hä?
Dima Ich
sag euch, das ist eine Frau! Sie ist so schön wie.......wie die Sterne am
Himmel.
Ihre
Stimme ist...... wie der Sommerwind!!!!!
Dschenja Oh,
sie ist so schön wie ein schwüler Sommerwind..
Alle
lachen ; Dschenja macht auf sexy.
....sie
hat eine Stimme lieblich wie eine lljuschin mit Motorschaden.....
Alle
lachen
Dima lhr
versteht überhaupt gar nichts....duraki!!!
Ihr habt ja keine Ahnung! Luba
sagt,
Weglaufen,
das ist nicht die richtige Freiheit.. sie sagt, das echte Gefängnis ist,
wenn
man Keinem mehr trauen kann!
Musik: Gesang-Einsatz des 3.Teils „Then“
Betroffene Stille
Sergej Und
wo ist sie nun, deine große Liebe?
Dima Sie
ist verschwunden, so wie sie gekommen ist,- wieder bei den Sternen denke
ich.
Aber
ihre Worte sind ja noch da,- ihre Stimme, ihr Glanz.
Dima
steht allein ; Sascha kommt zu ihm
Sascha Ob
es so was gibt, Dima?
Dima Das
es was gibt ?
Sascha Leute
denen man trauen kann.... die uns nicht verachten und ausnutzen, die da
sind,
zu einem stehen..... einfach so.... weil du bist wie du bist!
Dima Ich weiss es nicht Sascha,
ich weiss es einfach nicht.
(Ton:
6. Szene
Auftritt
Pope mit mehreren Messdienern
Die Messdiener tragen eine Sänfte
auf den Schultern, darauf in einem Sessel kauernd die
in ein prächtiges Messgewand
gekleideten Puppe eines Patriarchen. Sie gehen in
gemessenen und
zugleich skurrilen Schritten.
Der Pope in der
einen Hand die Schellen und liest murmelnd leiernd demonstrativ versunken
in einem prächtigen
Messbuch.
Pope
blickt auf |
|
Grüß
dich, großer Bruder, dein Besuch kommt ziemlich.... überraschend. Aber sag,
was bringst du... ausser Grüßen und Gebeten? .......... |
|
|
|
|
Und
was soll ich damit..... hier im Gefängnis ? |
|
Der
Friede des Herrn hilft den Seligen, er gibt ihnen Kraft im Glauben und
Standhaftigkeit in der Tugend... er ist eine Gnade.........Die Unseligen aber
fürchten den Frieden des Herrn, denn sie sähen Zwietracht, Lüge, Betrug und
Unterdrückung! |
|
Amen!!! |
Oh
dann bist du genau richtig hier.....Bruder!
Bring deinen Frieden der Miliz und der Mafia! Die lügen das Blaue vom Himmel, streiten
wie die Kampfhähne und quälen die Kinder, die hier zu Unrecht sitzen! |
|
|
Mäßige
Dich! Du willst die Gnade des Herrn
für deine Zwecke missbrauchen! Tatsache ist, dass du mit der Mafia Geschäfte
machst, dass du stiehlst, lügst und betrügst !! |
|
Die
Mafia..... mit denen mach' ich schon lange keine Geschäfte mehr! Ja, sie benutzen einige von uns, und die
müssen für die faulen Bonsais anschaffen! springt auf die Pritsche Aber
ich kann für mich selber sorgen! |
|
Irrglaube! Du kannst nicht für dich sorgen! Das ist Aufgabe deiner Eltern... und du
sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es dir wohl ergehe..... |
|
Auf
welchem Stern lebt der eigentlich ? |
|
Was
denkt ihr eigentlich, warum wir auf der Straße leben! Dimas Mutter hat die
Tuberkulose fertiggemacht und sein Vater hat die Arbeit verloren. Und bei
Sascha hat die Wohnungsmafia die Miete so raufgesetzt, dass sie nicht mehr
zahlen konnten,- man hat sie rausgesetzt und sie leben jetzt in einem
Kellerloch. |
|
Wie
sagt ihr so schön: "unser täglich Brot gib uns heute"! |
Was
war denn, als wir Euch im Winter um
eine Unterkunft baten, und ein paar Rubel ! Weggescheucht habt ihr uns,- in
die eiskalte Nacht! Lumpenpack, Teufelsbrut habt ihr uns genannt, und wenn
einige von uns erfroren sind,- was hat es euch gekümmert! |
|
|
Und
jetzt bringt ihr uns d e n F r i e d
e n ! Haut bloss ab ! Verschwindet ! Weg
hier ! |
|
Dimas Freunde und die Straßenkinder gehen drohend auf den
Popen und die Messdiener zu
|
3. Teil Bigband:
Die Messdiener stoßen vom Popen
angefeuert immer wieder mit der Sänfte, auf der die
Patriarchen-Puppe hin
und her wankt, in die Straßenkinder hinein. Der Pope benutzt das
Messbuch als
Schlagwaffe und verliert es. Die Straßenkinder verjagen den Popen und die
Messdiener und
feiern ihren Sieg.
Messdiener
ab, Pope ab
Auftritt
Wlast
Auftritt
Pope holt hastig sein Messbuch. Pope und Wlast kommen nicht
aneinander vorbei, fassen sich an
den Händen und
tanzen selbstvergessen.
Musik :
Menuett von Bläsern
Plötzlich halten sie
ertappt ein. Der Patriarch macht vor Wlast ein Kreuzzeichen, Wlast
drängt ihn unsanft
hinaus.
Pope
ab, Straßenkinder ab
Dima |
Hast
du uns den Alten auf den Hals geschickt? Auch einer deiner ‚guten’ Freunde? |
Wlast |
Ja,
wir kommen schon seit Ewigkeiten immer glänzend miteinander. Obwohl er
meistens unzufrieden mit mir war, hat er mir nie reingeredet ... ohne Macht
läuft auch in der Kirche Nichts... wie in der Politik, in der Miliz, in der
Liebe! ...... Einer
muss schließlich sagen wo es lang geht! |
Dima |
Du
redest wie mein Vater: Einer muss nachgeben!
Damit hat er immer meine Mutter gemeint. Sie hat nachgegeben, aber nur
weil er ihr gedroht hat, wenn er getrunken hatte. Aber das ist doch keine Liebe! ....Liebe kann man nicht
erzwingen .......sagt Luba. |
Wlast
Verlegen |
So,
sagt sie das! Nun bis jetzt habe ich immer alles gekriegt was ich haben
wollte,- und ich werde von Allen geliebt!! |
Dima |
Außer
von Luba, die liebt dich nicht! |
Freunde |
Luba
liebt dich nicht, liebt dich nicht! |
Dima |
Du
Wlast? Könntest du dich mal an dein Versprechen erinnern, du wolltest mich
doch hier rausholen!! |
Wlast
jovial |
Ja
natürlich! Ich werde euch beweisen, daß ich ein 'Herz für Kinder' habe! - Pose
Moderator Supershow- Es
ist mir gelungen, einen berühmten und von euch heiss geliebten Star zu
verpflichten!- Nur für euch, eingeflogen aus L.A. ins Gefängnis LEBEDEVA,
St.Petersburg,- Applaus! Applaus ! |
7. Szene
Auftritt Idol mit
Begleitung
Song: „You can go your own Way”,
Showtanz von Idol und
seiner Begleitung
Projektionen
Dima und seine Freunde wie eine
typische Concert audience
Im Soundout will der
Star sofort verschwinden, doch Dima hält ihn zurück.
Dima |
Hallo
Chris,- das war einfach Spitze! Der
Titel triffts genau! Du willst doch
nicht gleich wieder gehen? |
Idol |
Ich
kann leider nicht bleiben, ein Gig jagt bei mir den Nächsten, tut mir echt
leid! |
Dima |
Hey
warte doch ! Ich komm mit - du hast doch gesagt:" you can go your own
way!" |
Idol |
Aber
Dima, das ist doch nur ein Song! |
Dima |
Ja
aber du..... du bist ein Star, du hast doch Connections.... du kannst mich
doch bestimmt hier rausholen! |
Idol |
Aber
Dima,- ich bin nur ein Künstler/ Sänger/Star !! |
Dima |
Aber
ich... und meine Freunde, wir könnten für dich arbeiten... dein Merchandising
bei
Deinen Concerten überwachen... wir sind die besten Bodyguards, die du kriegen
kannst! Dimas Freunde drängeln dienstbeflissen heran |
Idol |
Echt
nett Dima, - aber dafür hab ich schon meine Leute... Ich muß jetzt gehen,
sonst krieg ich Ärger mit meinem Manager, du verstehst? |
Dima |
Klar
doch.... |
Idol |
Ihr
wart ein super Publikum, ehrlich! .... Man sieht sich! |
Dima |
Ja.... vielleicht .....Morgen........ |
er kauert sich
enttäuscht auf dem Boden zusammen
Leise Chor-Repetition„You
can go your own Way”
Alle
ab .
Auftritt Wärterin
Sie schließt mit einem großen Schlüsselbund
rasselnd die Zelle auf.
|
|
|
|
|
Der
Jugendinspektör! Der wird vielleicht
ein besseres Plätzchen für dich finden,- eigentlich hast du das gar nicht
verdient! |
|
Ach, hau ab!... Die
Jugendinspektör... Ich hab sie bis jetzt nicht gebraucht... Man sagt, sie
sind nett! Bringen dich in einer
„Zuflucht“ unter! Ja gut, da hat man Essen, ein Bett... aber der Rest... du musst
dich an feste Zeiten halten, dann kommen Lehrer, Ärzte und Psychologen...
total ätzend! Sie wollen dich ja doch
nur ‚wieder eingliedern’... Freiheit ist das bestimmt nicht! Ich kann gut
stehlen, ... weglaufen ... das
heißt... so gut auch wieder nicht!!!! Bleiben, vertrauen, ist besser... meint Luba. ... ist das vielleicht die
Freiheit? |
8. Szene
Song: „Swing low sweet Chariot“ - Chor A-Capella mit Solo “Tod”
Projektionen
Auftritt Tod kuriose, unheimliche Figur auf
einem riesigen Rollerf
Tanzsolo
Tod fährt / tanzt um Dima herum und betört ihn. Passagen
tanzen sie zusammen.
Dima |
Das ist eine geile
Art vorwärtszukommen ! |
Tod |
Ja, es ist geil und
kann dich direkt in die Freiheit bringen! Auf dieses Gefährt muss Jeder mal aufsteigen! |
Dima |
Hm,- und wer bist
du? |
Tod |
Ich bin der
Steuermann... ich bringe dir die totale Freiheit. |
Dima |
Aber was ist das
für eine Freiheit? |
Tod |
Die ewige Dima... die
einzige und süßeste Freiheit... aus der es keine Wiederkehr gibt... zündet
sich einen Joint an |
Dima |
Das passt gut,-
hierhin will ich bestimmt nicht zurück. |
Tod |
Siehst du, deswegen
bin ich ja auch hier.- Was ich verspreche mache ich wahr,- ich werde dich
nicht enttäuschen! |
Dima |
Versprechen...
weißt du, ich habe so meine Erfahrungen mit Versprechen! So viele Leute haben
mir heute schon Versprechungen gemacht .... und nicht gehalten! |
Tod |
Jaja, früher oder
später kommen Alle an diesen Punkt. Sie werden verbittert und hassen alle
Menschen... und warten auf den Tod... die Dummen! Denn der lässt manchmal lange auf sich warten! |
Dima |
Das würde mir nicht
passieren, eher springe ich in die Neva! |
Tod Musik: Chor summt „Swing low“ |
Was für ein
schrecklicher Gedanke! Das kannst du
viel schneller, einfacher und angenehmer haben. Wenn du wirklich die einzige,
ganz große Freiheit willst, dann habe ich dir packt
ein Briefchen mit Stoff aus u. hält es vor Dimas Gesicht Dies ist der Stoff
des Vergessens,- für die Reise in die ganz große Freiheit. Du brauchst nicht
mal die Zelle zu verlassen,- alles passiert lautlos und schnell,- ehe auch nur 1 Wärter etwas merkt, bist du
schon f r e i !!! |
Dima |
Ist das Schnee,
oder was!! Wer weiß was du da zusammen gemixt hast !... Ich kann’s dir
sowieso nicht bezahlen und außerdem geht es mir immer so sauschlecht danach! |
Tod |
Bei diesem Stoff gibt
es kein ‚danach’, da kannst du todsicher sein! |
Dima |
Was erzählst du
da? Das Zeug ist endgültig... das
totale, ultimative knochenharte.... Ende? |
Tod |
Du sagst es
Kleiner- und ich bin.... der Tod!.... Wer sonst sollte dir dieses Geschenk machen? |
Dima erschreckt |
Du, der Tod? Dich
hab ich mir aber anders vorgestellt! |
Tod |
|
Dima |
Du bist schon o.K.
... nur... ich will gar nicht sterben. Der Tod soll Freiheit sein? |
Tod |
Schau, wenn du
draußen bist, musst du wieder stehlen, einbrechen, weglaufen, dich
verstecken, und dann schnappen sie dich doch... und du sitzt wieder in diesem
Loch....Willst du das? .... nach
Hause kannst du nicht mehr.... deine Mutter ist nicht mehr da..... Dima
schaut ihn entsetzt an dein Vater säuft
sich ins Grab,- da ist es doch besser, den Schritt in die ewige Freiheit
gleich zu tun!! Da verfolgt dich
niemand mehr..... |
Dima |
Hau ab.... du machst mir ne Gänsehaut....Ich hab
keine Angst vor dem Leben draußen... ich will nur raus hier! |
Tod |
Eben,- und dieser
Stoff macht alles ganz einfach! .... Sonst holt dich niemand hier raus! Du hast es doch selbst gesagt: „Keiner hat
sein Versprechen gehalten.“ |
Dima |
So allmählich glaub
ich's auch, dass ich hier nicht mehr rauskomme! Alle Freunde, die hier waren,
haben mich wieder allein gelassen...
Sag... Kommst du mit.. bist du auch da, und überhaupt wie ist es.....
da..... |
Tod Chor singt Teil von „Swing low“ Tod
ab |
Das wird sich
machen lassen- wenn ich nicht gerade sehr viel zu tun habe...... wendet
sich ans Publikum und ich habe immer
sehr viel zu tun !! Aber sorge dich
nicht. Bis jetzt ist noch Keiner zurückgekommen und hat sich über schlechte
Unterhaltung beklagt! entfernt
sich, höhnisch lachend, und lässt Dima ein paar weiße Briefchen mit Stoff |
9. Szene
Dima Bin ich noch zu retten
.....seit ein paar Stunden spazieren hier die sonderbarsten
Figuren rein .... und lösen sich in Luft auf..... wie Geister!-
Ich glaub, ich
spinne! .... oder? .... hab' ich das
Alles wirklich nur geträumt?
.... Nein!....
niemand war hier........ Ich hab' mir Alles nur eingebildet!!!.....
Auftritt Luba Dima weicht vor ihr zurück und wendet
sich ab. Luba streckt sogar ihre Hände zu ihm
in die Zelle und berührt ihn, aber Dima ist verzweifelt und wehrt ab, er will Nichts mehr sehen und hören und kauert sich
auf dem Boden (Pritsche) zusammen.
Als
Luba geht öffnet sich die Zelle.
Luba ab
Dima
schaut ungläubig auf sieht die Zelle offen und tritt zögernd hinaus.
Auftritt Sascha
Sascha Hey Dima , du bist raus ...
ich hab's gewusst du bist doch der Größte!!!
Kommst
Du mit ?
Dima Wohin? Zu deinen Bonsais?... diesen
Blutsaugern? Hast du immer noch nicht die Schnauze voll? Mensch Sascha, denk doch mal nach!
Sascha Verdammt Dima, du hast es
doch auch getan, als es dir dreckig ging... und
jetzt..
Dima Ist schon lange her...
und außerdem hab ich mich nicht angesteckt!!
Was
du jetzt brauchst Sascha sind keineMafia Bonsais sondern n'Arzt!!
Sascha Ich scheiß auf n' Arzt!
Dima Aber
da gibt's 'ne Adresse wo du...
Sascha Hör
auf damit! Ich will nicht ins
Heim.....!
Und du musst ständig vor der
Miliz weglaufen und Schiss haben wieder
ins Gefängnis zu kommen. Ist das besser?... Also, was ist jetzt ?
....
wir
könnten doch... wir Beide...
Dima Ich will einfach nicht mehr so weitermachen,
Sascha... ich weiß noch nicht
was ich mache.... aber ich mache
auf alle Fälle was Anderes....
Dima
wendet sich ab. Sascha packt ihn am Arm doch Dima schüttelt den Kopf.
Sascha ab
.
Auftritt Wlast, Pope, Idol, Tod
Sie
winken Dima auffordernd und verschwinden erst, als Dima sich demonstrativ von ihnen abwendet.
Wlast, Pope, Idol, Tod ab
im Soundout holt Dima das Dope-Briefchen aus
der Tasche, schaut es lange an, zögert,
steckt es dann in die Hosentasche. Er geht nach links und rechts, nichts scheint verlockend
Er
entdeckt er das Publikum, geht mitten hinein, spricht Einzelne an.
Dima Ich
weiss nicht wohin ich soll, ich bin dreckig, ich bin verlaust.......
kann
ich bei dir wohnen....oder bei dir .. abr bei dir bestimmt......!
Big
Band Einsatz - July Morning
Die
Saaltüren fliegen auf. Die Milizionäre stürmen herein und nehmen Aufstellung. Sie warten offensichtlich
auf Dima.
ENDE